Rekordzahl wechselte Energielieferanten

Von den sinkenden Energiepreisen profitieren nun auch immer mehr private Haushalte. Rund 160.000 haben sich 2014 für einen neuen Stromanbieter entschieden, mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor (73.525). Die entsprechende Wechselrate stieg von 1,7 auf 3,7 Prozent.

Auch die Zahl wechselwilliger Gaskunden hat sich gegenüber 2013 beinahe verdoppelt. Waren es 2013 noch 31.051 private Haushalte, stieg ihre Zahl 2014 auf 58.514, die Wechselrate von 2,5 auf 4,6 Prozent. „Damit wurden die höchsten Wechselzahlen seit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes erreicht “, zeigte sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Donnerstag über die neue Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control erfreut.

Im EU-Vergleich durchschnittlich

Aber selbst diese Rekordzahlen fallen im europäischen Vergleich nur durchschnittlich aus. So wechselten 2013 sieben Prozent der deutschen Haushalte ihren Stromlieferanten und 8,6 Prozent ihren Gasanbieter. In Tschechien waren es 2013 bei Strom 5,7 Prozent und bei Gas 10 Prozent. Angesichts dessen sieht auch der Wirtschaftsminister noch „Luft nach oben“.

510 Euro Einsparungspotenzial

Die positive Entwicklung bei den Wechselzahlen lasse sich auf das hohe Einsparungspotenzial zurückführen, das laut E-Control-Vorstand Martin Graf für einen durchschnittlichen Haushalt derzeit bis zu 510 Euro beträgt. „Das sind die höchsten Einsparungen seit der Liberalisierung“, kommentierte er die Marktsituation in einer Aussendung. Darin unterstrich er auch den positiven Effekt der Aktion „Energiekosten-Stop“ des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).

Allein im Rahmen dieser Initiative wechselten im ersten Halbjahr 2013 rund 100.000 Haushalte ihren Strom- oder Gaslieferanten und ersparten sich nach VKI-Angaben insgesamt 12,6 Millionen Euro. Berücksichtige man die günstigeren Tarife, die sich in der Folge für alle Konsumenten ergeben hätten, kommt man nach E-Control-Berechnungen auf eine Gesamtersparnis von 66 Mio. Euro.

Über 12.000 bei neuer VKI-Atkion

Wegen des großen Erfolgs und angesichts der Tatsache, dass 80 Prozent der österreichischen Haushalte noch nie ihren Anbieter gewechselt haben, startete der VKI in der Vorwoche eine Neuauflage der Aktion. Die Konsumentenschützer rechnen mit 100.000 Interessenten und 20.000 bis 25.000 Konsumenten, die den Betreiber später tatsächlich wechseln. Nach nur sieben Tagen registrierten sich schon über 12.000 Wechselwillige auf der VKI-Webseite, anmelden kann man sich bis 9. März - mehr dazu in „Energiekosten-Stop“: Neue Aktion.

Als Gründe, warum sie bei der ersten Aktion doch nicht gewechselt haben, gaben vom VKI kürzlich befragte Haushalte an, dass sie keine Ersparnis gehabt hätten (33 Prozent) oder ein alternatives, günstigeres Angebot gefunden haben (17 Prozent). Ein paar haben ein besseres Angebot von ihrem Anbieter bekommen (14 Prozent), manchen war der Ablauf zu mühsam (zehn Prozent).

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