Urlaubsgeld muss meist Alltag finanzieren

Viele warten schon sehnsüchtig auf ihr Urlaubsgeld - die meisten aber nicht, um damit groß auf Reisen zu gehen, sondern um grundlegende Ausgaben zu bewältigen. Nur etwas mehr als ein Drittel kann das Geld in Erholung fließen lassen, geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

Nur etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) gebe das Sondergehalt tatsächlich für Ferien aus, geht aus der Umfrage der ING-Diba Direktbank Austria unter 1.000 erwachsenen Österreichern hervor. Die große Mehrheit verwendet das Geld, um die Notfallkasse aufzufüllen (22 Prozent), Schulden zu tilgen (16 Prozent), Rechnungen zu bezahlen (14 Prozent), für die Kinder (sieben Prozent) oder für die Pension (fünf Prozent). Zumindest 15 Prozent kaufen sich aber „etwas Nettes“ darum.

Burgenland als Schlusslicht

„Viele Menschen müssen oder wollen ihre Prioritäten anders setzen und investieren Sonderzahlungen in Substanzielles“, fasste ING-Diba-Österreich-Chef Roel Huisman am Dienstag in einer Aussendung zusammen: Knapp ein Fünftel (18 Prozent) der Österreicher kann sich gar keinen Urlaub leisten - im Burgenland trifft das der Erhebung zufolge auf fast jeden Dritten zu (32 Prozent), in Salzburg nicht einmal auf jeden Zehnten (acht Prozent).

Der Wunsch, sich einen Urlaub zu gönnen, ist aus der Befragung dabei deutlich ersichtlich: 43 Prozent der Befragten legen immer wieder Geld für einen Urlaub zur Seite, 39 Prozent sparen gar nicht für den Urlaub. „Ein konkretes Sparziel - etwa eine besondere Destination oder ein spezielles Erlebnis - hilft beim Durchhalten des Sparvorhabens“, meint Huisman. 18 Prozent der Befragten gaben allerdings an, dass sich angesichts ihrer Finanzlage beim besten Willen nichts ansparen lässt.

Auch das Weihnachtsgeld ist schon verplant

13 Prozent haben schon einmal einen Kredit für den Urlaub aufgenommen - für die meisten ist das aber ein Tabu. Mehr als zwei Drittel (78 Prozent) setzen für ihren Ferienaufenthalt ausschließlich Erspartes ein. Auch der Bankmanager rät, lieber konstant während des Jahres, so die finanziellen Verhältnisse das erlauben, immer wieder kleinere Beträge für Urlaubspläne zur Seite zu legen. Bereits Anfang Mai hatte die Bank „Spartipps für den Urlaub“ für einzelne urlaubstypische Kostenfaktoren veröffentlicht, von der Anreise bis zum Quartier.

Gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) will heuer ungefähr genauso viel für den Urlaub ausgeben wie im Vorjahr, knapp ein Drittel (32 Prozent) hat dafür weniger budgetiert, und nur 15 Prozent wollen mehr Geld lockermachen. Das heurige Weihnachtsgeld haben auch bereits 40 Prozent der Befragten verplant - zehn Prozent wollen damit auf Urlaub fahren, ach Prozent müssen ihren Schuldenberg abbauen, und sieben Prozent werden offene Rechnungen begleichen.

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