WHO-Studie: Schüler leben gesünder

Kinder und Jugendliche in Österreich haben 2014 weniger geraucht, seltener Alkohol konsumiert und mehr Obst gegessen. Zu diesem Schluss kommt die alle vier Jahre durchgeführte Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

An der Studie, die Aufschluss über die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Schülern zwischen elf und 17 Jahren geben soll, nehmen mittlerweile 44 Länder teil. In Österreich ist die Tendenz positiv. Der psychische Druck ist allerdings gestiegen. „Wir sind sehr froh, dass sich vieles verbessert hat, weniges hat sich verschlechtert“, lautete das Fazit von Rosemarie Felder-Puig, der Studienleiterin des Ludwig-Boltzmann-Instituts „Health Promotion Research“, das die Studie in Österreich durchführte.

Weniger Zigaretten und Alkohol

Vor allem hinsichtlich des Nikotinkonsums konnten hierzulande Fortschritte verzeichnet werden, denn 2014 gaben nur noch 15 Prozent der Befragten an, täglich oder gelegentlich zu rauchen. „Das sind zwar noch immer zu viele, aber seit 1998 hat sich die Zahl halbiert“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ).

Ernährung gesünder

Erfreulich sei auch, dass die Kinder vermehrt auf ihre Ernährung achten. Ein Drittel der Burschen und nicht ganz die Hälfte der Mädchen essen laut Studie regelmäßig Obst und Gemüse. Die befragten Buben tendieren dafür eher dazu, sich zu bewegen und Sport zu betreiben. Das habe auch mit dem Rollenbild zu tun.

Für Unterschiede in den Zahlen ist jedoch nicht nur das Geschlecht, sondern auch die soziale Herkunft verantwortlich. Sie beeinflusst laut den aktuellen Erkenntnissen sowohl das Gesundheitsverhalten als auch das Wissen zum Thema. Besonders interessant: Kinder mit Migrationshintergrund zeigten ein besseres Gesundheitsverhalten als jene mit österreichischen Wurzeln.

Eine Frage des Images

Zwei Mankos gibt es laut Felder-Puig trotzdem. Hinsichtlich des Gewichts der Befragten sowie deren psychischer Gesundheit gebe es Aufholbedarf. Zwar seien die Schüler hierzulande nicht überdurchschnittlich von Adipositas betroffen, jedoch würden sie generell zu viel essen, auch wenn sie mittlerweile eher auf ihre Ernährung achteten.

Felder-Puig sieht im daraus resultierenden Übergewicht vor allem für das spätere Leben einen „wahnsinnigen Nachteil“. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist laut Studie mittlerweile unzufrieden mit dem eigenen Körper. Überhaupt geht es im Gesundheitsverhalten auch um das Image. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, sich mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen, und das auch, heißt es, weil weiße Zähne dabei helfen würden, beliebter zu sein - mehr dazu in - oe1.ORF.at.

Psychischer Druck steigt

Nachholbedarf gibt es ihrer Meinung nach auch im Bereich der psychischen Belastungen, da der Druck auf Kinder immer größer wird. Das zeigte auch die steigende Anzahl der Schüler, die über Einschlafprobleme klagen. Dabei fehle vielen das Werkzeug, um mit Problemen umzugehen, so Felder-Puig, „das Wissen, was könnte ich jetzt tun, damit es mir wieder besser geht.“ Laut Felder-Puig ist es daher vor allem wichtig, dass in solchen Fällen Hilfeleistung seitens der Eltern angeboten werde. „Man muss Kinder darin unterstützen, wie man mit Stress umgeht.“

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