Trotz Aufschwungs mehr Arbeitslose

Für heuer erwarten Wirtschaftsexperten von WIFO und IHS keine großen Konjunktursprünge mehr. Der aktuellen Sommerprognose zufolge wird die Wirtschaft erst 2016 wieder in Schwung kommen. Die Forscher erwarten aber noch mehr Arbeitslose.

Für 2015 rechnen die Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) mit einem Wachstum von 0,5 bzw. 0,7 Prozent, begleitet von einem Stocken der Investitionen. Für das kommende Jahr erwarten sie einen realen BIP-Anstieg von 1,3 bzw. 1,8 Prozent. Mit den am Donnerstag vorgestellten Zahlen expandiert Österreichs Wirtschaft das zweite Jahr in Folge geringer als jene im Euroraum. Die Erholung soll sich der Prognose zufolge aber im zweiten Halbjahr leicht beschleunigen.

Beschäftigung wächst zu langsam

Auch überraschend für die Experten ist allerdings der prognostizierte Anstieg der Arbeitslosigkeit. 2015 rechnet das WIFO noch mit einer eine Arbeitslosenrate von 9,3 Prozent (IHS: 9,1 Prozent) nach nationaler Definition. 2016 prognostizieren die WIFO-Experten einen Anstieg auf 9,6 Prozent: „Für eine Stabilisierung der Arbeitslosenquote ist das Wachstum bis 2016 zu gering.“ Auch für das IHS ist die erwartete Zunahme der Beschäftigung mit 0,8 Prozent „nicht ausreichend, um das schneller steigende Arbeitskräfteangebot zu absorbieren.“

Konsequenzen der Steuerreform

Den für 2016 erwarteten Aufschwung der Wirtschaft erklären die Ökonomen mit der markanten Euro-Abwertung, die Exporte stützen werde. Positive Auswirkungen der Steuerreform auf die Konjunktur sieht das WIFO frühestens 2017. Die Steuerreform begünstige zwar ab 2016 die private Nachfrage, dämpfe aber zugleich den öffentlichen Konsum.

Das IHS rechnet schon für 2016 mit einer Stütze des Privatkonsums durch die Steuerreform, das WIFO geht eher davon aus, dass Benefits daraus in eine höhere Sparquote fließen und zunächst einmal die Gegenfinanzierung den öffentlichen Konsum dämpft.

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