Asyl: Mehr Personal für Bund und Länder

Der starke Zustrom von Asylwerbern nach Österreich sorgt nicht nur für volle Flüchtlingsunterkünfte, sondern beim zuständigen Personal auch für Spannungen. Die zuständige Verwaltung auf Bundes- und Landesebene wird mit zusätzlichem Personal verstärkt.

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl etwa bekommt im kommenden Jahr 125 Planstellen dazu. Das Amt ist dem Innenministerium nachgeordnet und unter anderem für die Erstaufnahmestellen zuständig. Der derzeitige Personalstand beträgt rund 750. Eine rund zehnprozentige Personalaufstockung bekommt laut APA voraussichtlich auch das für Asyleinsprüche zuständige Bundesverwaltungsgericht. 42 zusätzliche Personen sind im Finanzrahmenplan für 2016 vorgesehen, allerdings nicht nur für Asyl-, sondern auch für Marktordnungsverfahren.

25 Prozent mehr Personal in der Steiermark

Auch auf Landesebene wird neues Personal eingestellt. In der Steiermark hat man im für Asylfragen zuständigen Sozialressort bereits das Personal um 25 Prozent aufgestockt, wie es aus dem Büro von Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) hieß. Beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung gibt es in der für Asylfragen zuständigen Abteilung interne Umschichtungen, teilte Gerhard Dafert, Leiter der Abteilung Personalangelegenheiten, auf Anfrage mit. Im Büro des für das Asylwesen zuständigen Landesrates Maurice Androsch (SPÖ) hieß es, dass man „eine Stundenaufstockung erhalten“ habe.

In Kärnten gab es in den vergangenen Wochen einen internen Wechsel in die Flüchtlingsabteilung, darüber hinaus war vorerst nichts geplant. In Salzburg wurde der Mitarbeiterstab des Landes vor wenigen Wochen von fünf auf sieben aufgestockt, teilte das Büro der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne) mit.

Die landeseigene Tiroler Soziale Dienste GmbH, die die Flüchtlingsbetreuung in Tirol organisiert, zählt 71 Mitarbeiter. „Wir haben die Mitarbeiterzahl innerhalb eines halben Jahres verdoppelt“, erklärte Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne).

Unternehmer öffnen Gebäude für Flüchtlinge

„Wir sind laufend dran, unser Personal aufzustocken“, sagte unterdessen auch der Leiter der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg, Martin Fellacher. Derzeit verfüge die Flüchtlingshilfe demnach bereits über 80 Vollzeitstellen. „Mit anderen Caritas-Stellen ist diese Zahl schwer zu vergleichen“, betonte Fellacher, denn die Caritas Vorarlberg habe zahlreiche Aufgaben übernommen, die in anderen Bundesländern die Landesregierung erfülle.

Salzburg setzte auch bei der Suche nach Unterkünften neue Schritte. Über die Wirtschaftskammer erging ein Aufruf an Unternehmer, leer stehende Gebäude für Flüchtlinge zu öffnen. In Thalgau wurde damit bereits eine erste Unterkunft für zunächst 50 Menschen (im Ausbau bis zu 150) gefunden. Über die Universität will das Land für die Sommermonate an leere Quartiere von Studierenden kommen, und auch bei Internaten und Schülerheimen wird nachgefragt. Über den Sommer erhofft sich Salzburg damit einen „Puffer“, hieß es aus Salzburg.

Neue Plätze für unbegleitete Minderjährige

In Horn in Niederösterreich zogen am Montag die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Pflegeheim Stephansheim ein. Bis zum Ende der Woche nimmt die Waldviertler Stadt 100 Asylwerber auf. In den letzten Wochen ist das leer stehende Heim adaptiert worden - mehr dazu in noe.ORF.at.

Im rund 14 Kilometer entfernten Eggenburg sollen 45 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht werden. Sie werden in einem ehemaligen Jugendheim der Stadt Wien, dem Lindenhof, Quartier finden. Darauf haben sich die Landeshauptleute Erwin Pröll (ÖVP) und Michael Häupl (SPÖ) sowie der Eggenburger Bürgermeisters Georg Gilli (ÖVP) verständigt. Mit dem Quartier in der Stadtgemeinde im Waldviertel werde es möglich, bei unbegleiteten Minderjährigen Druck von Traiskirchen zu nehmen.

Die Stadt Wien stellt laut Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) gemeinsam mit Caritas und Volkshilfe weitere hundert Plätze für unbegleitete jugendliche Kriegsflüchtlinge bereit - mehr dazu in wien.ORF.at.

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