Billiger Sprit drückt Inflationsrate

Starke Rückgänge bei den Treibstoff- und Heizölpreisen haben die Inflationsrate im August auf 1,0 Prozent gedrückt. Im Juli hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 1,2 Prozent betragen.

Gegenüber dem Vormonat Juli lag das Preisniveau im August um 0,2 Prozent tiefer, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekanntgab. Ohne die stark verbilligten Mineralölprodukte hätte die Inflation im Jahresabstand 1,8 Prozent betragen.

Wocheneinkauf um 1,3 Prozent billiger

Der typische tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb), der vor allem Nahrungsmittel enthält, kam im August um 1,1 Prozent teurer als ein Jahr davor, ebenso wie schon im Juli. Der Miniwarenkorb, der einen Wocheneinkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verbilligte sich um 1,3 Prozent; im Juli hatte der Rückgang 0,5 Prozent ausgemacht.

Heizöl ein Viertel billiger

Bei Treibstoffen beschleunigte sich die Preistalfahrt im August auf 12,7 Prozent, im Juli waren es erst 9,7 Prozent gewesen. Heizöl kostete diesmal sogar 25,3 Prozent weniger als vor Jahresfrist, im Juli hatte das Minus erst 19,3 Prozent ausgemacht. Die gesamte Haushaltsenergie kam dadurch um 3,8 Prozent günstiger, wobei Fernwärme um 4,8 Prozent mehr kostete, feste Brennstoffe um 1,0 Prozent mehr, Strom um 0,3 Prozent. Gas kam um 0,3 Prozent billiger.

Grafik zur Inflation

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Durch die um gut ein Achtel geringeren Spritpreise verbilligte sich auch die Ausgabengruppe „Verkehr“ - im Schnitt um 3,2 Prozent. Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten im Jahresabstand jedoch um 3,0 Prozent mehr.

Wohnen und Nahrungsmittel teurer

Bei der im Schnitt um 1,0 Prozent teureren Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ wurde bei Wohnungsmieten ein Anstieg um 4,4 Prozent festgestellt. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete im Schnitt um 1,4 Prozent mehr.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden im Schnitt um 0,8 Prozent kostspieliger. Nahrungsmittel verteuerten sich um 0,5 Prozent, dabei Fleisch um 1,1 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,4 Prozent, Obst um 3,2 Prozent, Gemüse um 2,3 Prozent. Dagegen verbilligten sich Milch, Käse und Eier insgesamt um 2,9 Prozent. Alkoholfreie Getränke kamen um 2,3 Prozent teurer, darunter Bohnenkaffee um 6,3 Prozent.

Preistreiber Restaurants und Hotels

Im Bereich „Restaurants und Hotels“ (im Schnitt plus 3,1 Prozent) kamen Bewirtungsdienstleistungen um 3,5 Prozent teurer, Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 0,6 Prozent mehr. Bei Freizeit und Kultur legten die Preise binnen Jahresfrist um 1,9 Prozent zu; dafür waren vor allem Verteuerungen bei Freizeit- und Kulturdienstleistungen (plus 2,3 Prozent) sowie für Spiel- und Hobbywaren (plus 10,5 Prozent) verantwortlich.

Veränderungen im Monatsabstand

Im Monatsabstand war die Gruppe „Verkehr“ der Hauptpreisdämpfer mit im Schnitt 1,0 Prozent Rückgang. Ausschlaggebend dafür waren die im August gegenüber Juli um 4,7 Prozent günstigeren Treibstoffe. Hauptpreistreiber binnen Monatsfrist war die Ausgabengruppe „Bekleidung und Schuhe“ (plus 1,6 Prozent), in der neben Schlussverkaufswaren auch schon Artikel der neuen Herbstkollektionen zu finden waren. Gegenüber Juli stiegen die Preise für Bekleidungsartikel deshalb im August insgesamt um 1,8 Prozent und jene für Schuhe um 1,4 Prozent.

PIPH und HVPI

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) legte gegenüber dem Vorjahr um 1,1 (1,3) Prozent zu, auch diesmal leicht über dem allgemeinen VPI. Der für die Euro-Zone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich lag im August um 0,9 (1,1) Prozent höher als ein Jahr davor. Binnen Monatsfrist verringerte sich der HVPI um 0,2 Prozent, ebenso wie der Pensionistenpreisindex.

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