8.200 Sirenen heulten zur Probe

In Österreich haben Samstagmittag wieder gleichzeitig rund 8.200 Sirenen geheult. Hintergrund war der diesjährige bundesweite Zivilschutzprobealarm, der zwischen 12.00 und 12.45 Uhr durchgeführt wurde.

Der Probealarm dient - wie jedes Jahr - einerseits zur Überprüfung der technischen Einrichtungen des Warn- und Alarmsystems, andererseits soll die Bevölkerung mit den Signalen und deren Bedeutung vertraut gemacht werden.

„Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“

Insgesamt standen bei dem Probealarm vier Signale auf dem „Programm“: Zunächst heulten für 15 Sekunden alle Sirenen „probeweise“. Dann folgte ein drei Minuten anhaltender Dauerton, der im Ernstfall vor einer herannahenden Gefahr warnt. Hier sollte man in einer echten Krisensituation das Radio oder den Fernseher einschalten, um sich über entsprechende Verhaltensmaßnahmen zu informieren.

Grafik zur Sirenenprobe

APA/Zivilschutzverband (ORF.at)

Der folgende 60 Sekunden dauernde auf- und abschwellende Heulton bedeutete anschließend „Alarm“. Im Ernstfall wären hier schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufzusuchen und die über Radio und Fernsehen durchgegebenen Maßnahmen zu befolgen. „Entwarnung“ bedeutete der abschließende, eine Minute anhaltende Dauerton. Entsprechende Zusatzinformationen erfolgten über Hörfunk und Fernsehen.

Bilanz immer sehr gut

Das Ergebnis der Sirenenprobe wird jeweils über die Bezirks- und Landeswarnzentralen an die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Krisenkoordinationscenter des Innenministeriums weitergeleitet und ausgewertet. Für gewöhnlich fällt es sehr gut aus.

Im Vorjahr wurden 8.203 Sirenen auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet, wobei 99,72 Prozent der Sirenen einwandfrei funktionierten. Keine Ausfälle gab es im Burgenland, Bestwerte gab es auch in Oberösterreich (einen Ausfall bei 1.430 Sirenen), in Niederösterreich (drei Ausfälle bei 2.450 Sirenen), in Tirol (zwei Ausfälle bei 963 Sirenen) und in Wien (einen Ausfall bei 182 Sirenen). Auch in den anderen Bundesländern kam es zu lediglich geringen Ausfällen.

Flächendeckendes Alarmsystem

Österreich hat als eines der wenigen Länder in Europa sowohl ein flächendeckendes Sirenenwarnsystem als auch eine koordinierte Alarmierungsmöglichkeit über die Bundeswarnzentrale im Einsatz- und Krisenkoordinationszentrum des Innenministeriums.

Diese Einrichtung ist für das von Bund und Ländern gemeinsam zu betreibende Warn- und Alarmsystem verantwortlich und zugleich Kontaktstelle für Katastrophen- und Krisenfälle im Ausland. Die Bundeswarnzentrale fungiert gemäß den bi- und multilateralen Katastrophenhilfe- und Strahlenschutzabkommen als nationale Kontaktstelle für Meldungen über Stör- und Unfälle bzw. Vorfälle, die geeignet sind, bei der Bevölkerung Besorgnisse zu erwecken, sowie für Fragen der Zusammenarbeit und möglicher Hilfeleistung im Anlassfall.

Für Flüchtlinge wurden am Samstag mehrsprachige Informationen (Englisch, Arabisch u. a.) zum Probealarm in Bahnhöfen und Asylquartieren durchgesagt bzw. ausgehängt. Damit sollte vermieden werden, dass Flüchtlinge durch den Sirenenprobealarm in Angst versetzt werden.

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