Behandlungen in Tageskliniken gestiegen

In Österreichs Spitälern ist die Zahl der Behandlungen in Tageskliniken deutlich gestiegen. In den letzten fünf Jahren gab es ein Plus von 28,6 Prozent, wie aus Zahlen der Statistik Austria hervorgeht. Stationäre Aufenthalte sanken hingegen.

Klar zeichnete sich erneut der - auch politische gewünschte - Trend zu ambulanten Aufenthalten (ohne Übernachtung) bzw. Operationen in Tageskliniken ab, heißt es in der Spitals-Entlassungsstatistik der Statistik Austria: Bereits jede fünfte Spitals-Entlassung (22,1 Prozent bzw. 582.020 Fälle) aus einer Akutkrankenanstalt erfolgte nach einem tagesklinischen Aufenthalt. Im Gegenzug sank die Zahl der stationären Aufenthalte mit Übernachtung gegenüber 2009 um 5,5 Prozent.

Mehr Operationen in Tageskliniken

Stark gestiegen sind die auch die tagesklinischen Operationen: Seit 2009 gab es hier ein Plus von 87,6 Prozent, während die Zahl der Operationen insgesamt um um 2,9 Prozent stieg. Einen besonders hohen Anteil an tagesklinischen Eingriffen gab es bei Augenerkrankungen, von denen 76,6 Prozent ambulant durchgeführt wurden und bei Krebserkrankungen (40,2 Prozent).

Allerdings ist der Anteil der tagesklinischen Operationen an der Gesamtzahl weiter gering: 2014 gab es insgesamt gut 1,2 Mio. operative Eingriffe, davon wurden 214.383 (17,4 Prozent) ambulant durchgeführt.

Aufenthaltstage im Spital sinken

Im Jahr 2014 wurden in den österreichischen Krankenanstalten insgesamt 2.834.627 Spitalsentlassungen verzeichnet (stationär und tagesklinisch gemeinsam) - das Plus von 1,6 Prozent bedeutet nahezu eine Stagnation. Der überwiegende Teil davon betraf mit 92,9 Prozent Akutkrankenanstalten (ohne Langzeitaufenthalte) mit 2.634.218 Entlassungen.

Auch die Zahl der Aufenthaltstage im Spital ist deutlich im Sinken: Die durchschnittliche Aufenthaltstage pro Kopf (ohne Tageskliniken) betrug 2014 1,6 Tage - ein Minus von 10,7 Prozent gegenüber 2009. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (ohne tagesklinische Aufenthalte) verringerte sich gegenüber 2009 - und zwar um 3,2 Prozent. Im Schnitt dauerte 2014 ein stationärer Aufenthalt 6,5 Tage.

Mehr Ärzte und mehr Spitäler

Die Zahl der Krankenanstalten selbst ist auch in den letzten fünf Jahren erneut angestiegen - und zwar von 267 Einrichtungen auf 279 (plus 4,5 Prozent). Verringert hat sich allerdings die Zahl der Akutkrankenanstalten, um fünf Prozent. Die Zahl der Betten stieg leicht um 1,1 Prozent; gemessen an der (gestiegenen) Bevölkerungszahl sank sie aber um 1,3 Prozent. Die Zahl der in den Spitälern tätigen Ärzte nahm deutlich zu, um 10,8 Prozent (von 21.752 auf 24.099 Personen im Jahr 2014). Das nichtärztliche Personal wies eine Steigerungsrate von 7,9 Prozent auf.

Die Gesundheitsausgaben insgesamt liegen nur für das Jahr 2013 vor, sie betrugen laut Statistik Austria 34,9 Mrd. Euro. Die Ausgaben für die stationäre Versorgung einschließlich der stationären Langzeitversorgung machten laut Statistik Austria 13,5 Mrd. Euro bzw. 38,7 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben aus. Von 2003 bis 2013 sind die Ausgaben für den stationären Bereich um 43,6 Prozent gestiegen.

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