Kriegsrelikte: Heer entschärfte 45 Tonnen

Bei 1.200 Einsätzen hat das Bundesheer im vergangenen Jahr mehr als 45,6 Tonnen Kriegsmaterial geborgen. Das teilte das Heer am Sonntag in einer Aussendung mit. 47-mal wurde nicht handhabungssichere Munition an Ort und Stelle gesprengt.

Die meisten Einsätze gab es mit 589 in Niederösterreich: Dabei wurden etwa 25 Tonnen Kriegsmaterial beseitigt. Oberösterreich folgt mit 135 Einsätzen, in der Steiermark wurde der Entminungsdienst 125-mal angefordert. Mit neun Einsätzen und 98 Kilogramm geborgenem Kriegsmaterial verzeichnete Vorarlberg die wenigsten Einsätze.

Einsatz auch in Piran

Erstmals absolvierte der Entminungsdienst 2015 auch einen Einsatz im Ausland. Anfang März unterstützten die Experten Slowenien bei der Entschärfung einer 500-Kilogramm-US-Fliegerbombe auf dem Meeresboden in der Bucht von Piran. Zwei österreichische Spezialisten halfen, das explosive Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg in 18 Meter Wassertiefe unschädlich zu machen.

Laut Entminungsdienst erfolgt zuerst eine Gefahreneinstufung der Munition. Danach wird sie entschärft, geborgen, abtransportiert und später auf militärischem Gelände unschädlich gemacht. Vernichtet wird das Kriegsmaterial durch Sprengung oder Ausglühen im Brennofen. 26.172 Kilogramm des geborgenen Materials wurden im vergangenen Jahr auf Sprengplätzen des Bundesheeres in Großmittel und Allentsteig gesprengt.

Rund 1.000 Einsätze pro Jahr

Auch 70 Jahre nach Kriegsende absolviert der Entminungsdienst noch über 1.000 Einsätze pro Jahr. Seit 1945 gibt es diesen Dienst. Anfang 2013 wechselte die Zuständigkeit vom Innenministerium zum Bundesheer. Unter dieser Ägide rückten die Entminungsexperten seither 3.275-mal aus.

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