Arbeitslosenrate weiter auf Rekordniveau

Die Arbeitslosenzahl bleibt auf Rekordniveau: Ende Februar waren 475.931 Menschen ohne Arbeitsplatz, um 2,1 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Gestiegen ist auch die Zahl der Teilnehmer von AMS-Kursen.

Ende Februar gab es 405.722 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um zwei Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenrate gemäß Eurostat betrug 5,9 Prozent, ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, teilte das Sozialministerium am Dienstag in einer Aussendung mit.

Die Arbeitslosenrate ohne Schulungsteilnehmer stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, korrigierte das Sozialministerium zu Mittag gegenüber der APA frühere Angaben vom Vormittag. Die Zahl der AMS-Schulungsteilnehmer erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 70.209 Personen.

Anstieg bei Frauen und Älteren

Im Vergleich zum Vorjahr sind derzeit mit einem Plus von 6,3 Prozentpunkten deutlich mehr Frauen und mit einem Plus von 5,9 Prozentpunkten auch deutlich mehr Personen ab 50 Jahren arbeitslos. Einen Rückgang gab es dafür bei den Jugendlichen mit minus drei Prozentpunkten sowie bei den Männern mit minus 0,4 Prozentpunkten. Der Rückgang bei der Männerarbeitslosigkeit sei vor allem auf den milden Winter und die dadurch stark rückläufige Bauarbeitslosigkeit zurückzuführen, so das Sozialministerium in seiner Aussendung.

Grafik zur Arbeitslosigkeit im Februar 2016

Grafik: ORF.at; Quelle: AMS/Sozialministerium

Vor allem in Niederösterreich (plus 0,5 Prozentpunkte) und Wien bleibe die Situation schwierig, hieß es weiter. In allen anderen Bundesländern sei die Zahl der vorgemerkten Personen zumindest unter Einrechnung der Schulungsteilnahmen rückläufig. Überdurchschnittlich stark sei der Rückgang in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich.

Einen Anstieg gab es auch bei Personen mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft. Im Februar waren zudem 22.140 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte ohne Job beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Das entspricht einem Plus von 2,6 Prozentpunkten gegenüber Jänner und einem Anstieg von 55,1 Punkten gegenüber Februar 2015.

Stöger: Keine Erholung

„Auch im Februar hat sich der Trend der letzten Monate fortgesetzt, der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich weiter verlangsamt“, kommentierte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) die aktuellen Rekordarbeitslosenzahlen in einer Aussendung. „Von einer Erholung kann man aber trotzdem nicht sprechen“, so Stöger. AMS-Vorstand Johannes Kopf rechnet für heuer nicht mit einem Rückgang der Zahlen. „Von einer Trendwende zu sprechen passt gar nicht. Da sind wir noch weit weg“, so Kopf im Ö1-Mittagsjournal.

Beschäftigung ebenfalls gestiegen

Nach Branchen betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 9,4 Prozentpunkte) und Tourismus (plus 6,3 Prozentpunkte). Ein Rückgang wurde bei der Herstellung von Waren (minus 1,8 Prozentpunkte) und der Arbeitskräfteüberlassung (minus 1,4 Prozentpunkte) verzeichnet.

Weiter gestiegen ist im Februar auch die Beschäftigung. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich per Ende Februar laut einer vorläufigen Prognose um 46.000 Personen (plus 1,4 Prozentpunkte) auf 3,416 Millionen. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen stieg - wie im Vormonat - stark um 41,4 Prozentpunkte auf 35.851. Auch hier dürfte der milde Winter helfen, so das Ministerium. Gestiegen ist zudem die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen (plus 13,1 Prozentpunkte), ebenso allerdings auch die Zahl der Lehrstellensuchenden (plus 8,7 Prozentpunkte).

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