Österreicher fahren mehr Bahn

Die Österreicher waren 2015 wieder vermehrt auf Schienen unterwegs, die Bahnen zählten vier Millionen Fahrgäste mehr als im Jahr 2014. Insgesamt ließen sich 282 Millionen Personen mit der Bahn befördern, das entspricht einem Passagierplus von 1,5 Prozentpunkte.

Im Durchschnitt legte jeder Österreicher 1.427 Kilometer mit der Bahn zurück, teilte die Schienen-Control GmbH am Donnerstag per Aussendung mit. Somit stiegen auch die gefahrenen Personenkilometer um 0,9 Prozentpunkte auf 12,2 Milliarden Personenkilometer. Damit sei Österreich im Vergleich mit anderen EU-Ländern aktuell Spitzenreiter im Zugfahren, so die Geschäftsführerin der Schienen-Control Maria-Theresia Röhsler.

Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) führt diese Entwicklung auf Investitionen in die Schieneninfrastruktur zurück: „Mir ist es wichtig, dass die Leute so sicher, umweltfreundlich und bequem wie möglich unterwegs sind. Mit attraktiven Angeboten auf der Schiene schaffen wir eine nachhaltige Alternative zur Straße.“ Ein Plus im Personenverkehr verbuchten sowohl die ÖBB als auch die Privatbahnen. Letztere konnten ihren Marktanteil sogar von 11,8 auf 12,2 Prozent steigern.

Längere Distanzen im Güterverkehr

Beim Güterverkehr legten die Ladungen im Schnitt längere Distanzen zurück. Die Verkehrsleistung stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 22,6 Milliarden Nettotonnenkilometer, das ist die Streckenweite über die eine Menge transportiert wurde. Um den Güterverkehr weiterhin von der Straße auf die Schiene zu verlagern, brauche es Handlungen. „Zurzeit arbeiten wir zum Beispiel daran, die Förderung im Schienentransport neu aufzustellen“, so Leichtfried.

Die privaten Güterverkehrsunternehmen legten ebenfalls zu, ihr Marktanteil stieg beim Aufkommen (Tonnen) von 26,2 Prozent auf 27 Prozent. Bei der Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer) kletterten die Marktanteile von 21,4 auf 23,6 Prozent. Am meisten Wettbewerb im Gütertransport gab es auf dem Brenner, 40 Prozent des Verkehrs wurde von Privaten abgewickelt. Auf der Donauachse zwischen Wien und Passau lag der Marktanteil der Wettbewerbsbahnen bei über 30 Prozent.

Weiter Begriff „Privatbahnen“

Das Eisenbahngesetz bezeichnet alle Unternehmen außerhalb des ÖBB-Konzerns ungeachtet der tatsächlichen Eigentumsverhältnisse als Privatbahnen. Darunter fallen reine Privatunternehmen, Bahnen im Eigentum von Bundesländern oder Gemeinden, aber auch Bahnen im Eigentum des Bundes. Insgesamt gibt es aktuell 46 Eisenbahnverkehrsunternehmen in Österreich. Im Jahr 2015 und 2016 sind die Unternehmen DB Cargo, GHS Logistik, Lokomotion Austria, Porr Austria Rail, Twentyone, Walser Eisenbahn, Transalpin Eisenbahn und Trenitalia hinzugekommen.

Links: