2016 wieder mehr Diesel-Pkws zugelassen
Erneut sprach sich der VCÖ am Montag für ein Ende der Steuerbegünstigung für Diesel gegenüber Benzin aus. Außerdem forderte der Club stichprobenartige Überprüfungen der Abgaswerte neuer Dieselautos beim Fahren auf der Straße. „Die modernen Diesel-Pkws sind bei Weitem nicht so schadstoffarm, wie Herstellerangaben versprechen. Beim Fahren stoßen sie deutlich mehr Schadstoffe aus, als im Labor ermittelt wird“, so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen.
Gefährlicher als bisher bekannt
Rasmussen verwies auf eine Studie des Forschungsinstituts ICCT, das den Abgasskandal bei VW mitaufgedeckt hat. Demnach stoßen neue Dieselautos der Abgasklasse Euro 6 auf der Straße im Schnitt doppelt so viele Stickoxide aus wie moderne Lkws. „Der NOx-Grenzwert für neue Diesel-Pkws beträgt 80 Milligramm pro Kilometer, tatsächlich verschmutzen sie beim Fahren auf der Straße die Luft mit im Schnitt sechsmal so hohen Stickoxidmengen“, so der VCÖ - mehr dazu in Diesel-Pkws stoßen mehr Stickoxide aus als Lkws (help.ORF.at).
Debatte: Was tun gegen die Luftverschmutzung?
78 Prozent der in Österreich getankten Treibstoffmenge sind Diesel. Damit liegt Österreich deutlich über dem EU-Schnitt, wie eine aktuelle Analyse des VCÖ zeigt. Pro Kopf wird nur in Luxemburg mehr Diesel getankt - mehr dazu in VCÖ: Drei Viertel der Tankmenge sind Diesel (oesterreich.ORF.at).
„Aus ökologischen Gründen nicht sinnvoll“
Stickstoffdioxid schädigt die Atemwege. Diesel ist in Österreich um 8,5 Cent pro Liter niedriger besteuert als Eurosuper-Benzin. Umwelt- und Agrarminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hatte sich zuletzt für ein Ende des Steuerprivilegs ausgesprochen.
„Es ist unbestritten, dass das Dieselprivileg aus ökologischen Gründen nicht sinnvoll ist“, so Rupprechter in Zeitungsinterviews. Kritik kam, wenig überraschend, von der Mineralölindustrie. Auch der ÖAMTC ist gegen eine Anhebung der Dieselsteuer - und bringt einen Gegenvorschlag - mehr dazu in Erneut Debatte über Steuerprivileg (news.ORF.at).