Spas und Bäder machen Thermen Konkurrenz

Thermen boomen in Österreich nach wie vor. Bei den Tagesgästen wurde jedoch zuletzt ein deutliches Minus verzeichnet. Wellnesshotels werden zur größten Konkurrenz.

Thermen haben im Vorjahr die Anzahl der Besucher auf hohem Niveau um weitere 0,8 Prozent auf 9,3 Millionen erhöht. Was auffällt ist jedoch die sinkende Zahl von Tagesgästen. Sie gingen 2016 um nahezu zwei Prozentpunkte auf nunmehr knapp 62 Prozent zurück, womit mehr als 3,5 Millionen Eintritte lediglich stundenweise Besuche waren.

Im Durchschnitt kam die Hälfte aller Besucher einer Therme aus dem direkten Einzugsgebiet, geht aus dem heute veröffentlichten Branchenradar des Beraters Kreutzer Fischer & Partner hervor.

Selbstgemachte Konkurrenz

Neben den kürzeren Aufenthalten drückt auch die Konkurrenz durch große Erlebnis-Hallenbäder und Spa-Resorts auf die Thermen. „Die Anzahl der Eintritte in thermenähnlichen Bädern liegt bundesweit mittlerweile bei knapp einer Million. Dazu kommen noch die Gäste in den zahlreichen Wellness-Hotels“, rechnen die Berater vor.

Sie vermuten, dass sich die Thermen die Konkurrenz selbst herangezogen haben. „In den letzten Jahren verschwammen die Grenzen zwischen klassischen Thermen und thermenähnlichen Bädern mehr und mehr. Die Thermalquelle, früher das entscheidende Asset einer Therme, ist quasi zu einem Randthema geworden“, urteilt die Studie. Den Weg dazu hätten sich die Thermen selbst geebnet.

„Denn auf der Suche nach neuen Zielgruppen und einem moderneren Image haben sich in den letzten zwanzig Jahren allerorts Thermen mit Gesundheits-Touch in Erlebnisbäder gewandelt, inklusive Kinderbecken und Wasserrutschen“, so die Schlussfolgerung von Kreutzer Fischer & Partner.