SVA kann sich Initiative nicht leisten

Die Selbstständigen-Krankenkasse SVA kann sich eine im Februar versprochene finanzielle Hilfe bei langen Krankenständen nicht leisten. Fix geplant seien aber individuelle Lösungen für Härtefälle, so SVA-Vizeobmann Alexander Herzog.

Wer länger als sieben Wochen krank ist, sollte rückwirkend ab dem vierten Tag ein Krankengeld von täglich 30 Euro bekommen, ohne dass die Pflichtbeiträge der Versicherten erhöht werden, lautete das Versprechen von Wirtschaftskammer-Präsident und Kassen-Obmann Christoph Leitl vor zwei Monaten. Per Gesetz steht Unternehmern Krankengeld erst ab dem 43. Tag zu.

Verhandlungen laufen

Ins Auge gefasst wurde die Maßnahme, nachdem die drastische Kürzung einer Zusatzversicherung für Aufregung gesorgt hatte. Schon damals merkte Leitl aber an, dass die Finanzierung dafür erst berechnet werde. Aus eigener Kraft könne das die Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft jedoch sicher nicht stemmen, so Herzog am Mittwoch im „Standard“.

Die Verhandlungen über die Umsetzung des Krankengeldes für Selbstständige sind nach Angaben der SVA bereits angelaufen. Dass die SVA das Krankengeld nicht aus eigener Kraft finanzieren könne, bedeute keine Absage, sagte eine Sprecherin der APA am Mittwoch: „Das wird auf Regierungsebene mit den Sozialpartnern verhandelt.“

Soforthilfepaket für Unternehmer

Fix geplant sei hingegen ein Soforthilfepaket für Unternehmer in Not. Bis Sommer sollte es geschnürt sein. Vorgesehen seien eine Hotline und eine E-Mail-Adresse, über die sich Selbstständige mit ihrem Problem an die SVA wenden können. Ein neues Team an Managern für Einpersonenunternehmen werde für diese individuelle Lösungen für prekäre Situationen arbeiten. Die Werkzeuge dafür reichen von Betriebshilfe bis zum Unterstützungsfonds. Anders als bisher sollen sie künftig miteinander kombiniert werden dürfen.

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