Sommerbilanz: 126 Tote in den Bergen

Im Sommer 2017 sind vom 1. Mai bis zum 17. September 126 Menschen in Österreichs Bergen gestorben - um zehn Personen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die meisten tödlichen Bergsportunfälle gab es mit 41 in Tirol.

Insgesamt verunglückten in den Bergen 1.832 Menschen - um elf Prozent weniger als 2016 (2.059 Menschen). Von den 126 tödlich Verunglückten starben 69 beim Bergwandern, neun beim Klettern und acht bei Hochtouren.

63 Prozent der insgesamt Verunglückten waren männlich, sagte Dagmar Walter, Geschäftsführerin des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, am Montag in Innsbruck. 46 Prozent stammten aus Österreich, 37 Prozent waren deutsche Staatsbürger.

„Signifikante Erhöhung in Tirol“

Norbert Zobl, stellvertretender Landespolizeidirektor und Leiter der Alpinpolizei in Tirol, wies darauf hin, dass sich die Zahl der Toten beim Bergwandern in Tirol signifikant erhöht habe. „Wir haben hier eine Steigerung der Toten von 19 auf 27 zu verzeichnen.“ Das führte der Polizeibergführer auf die teils falsche Ausrüstung zurück. „Oft sind auch die falschen Leute am falschen Ort.“

Grafik zu Alpinunfällen im Sommer 2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Kuratorium für alpine Sicherheit/BMI

Schlechte Planung und Selbstüberschätzung

Bergrettung, Alpinpolizei und das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit wiesen bei der Pressekonferenz auf mangelnde Tourenplanung und Selbstüberschätzung vieler Bergsportler hin. So habe die Zahl der unverletzt Geborgenen in den letzten Jahren signifikant zugenommen. Im vergangenen Jahr betraf das fast ein Drittel aller Notrufe.

Zobl sprach in diesem Zusammenhang von „Dreistheit“. Die Hemmschwelle sinke zunehmend. „Es wirkt so, als hätten viele den Hubschrauber in ihren Tourenplan fix eingeplant“, so der Leiter der Alpinpolizei sichtlich verärgert.

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