Arbeitslosigkeit sinkt weiter

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter. Ende September waren im Vergleich zu 2016 um 4,3 Prozent weniger Personen arbeitslos. Schulungsteilnehmer eingerechnet waren 374.935 Personen ohne Job (minus 17.004).

Ende September gab es 302.843 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 6,3 Prozent weniger als im August. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg hingegen um 4,9 Prozent auf 72.092 Personen, teilte das Sozialministerium am Montag mit.

Niedrigster September-Wert seit 2013

Die Arbeitslosenquote sank im September um 0,6 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) handelt es sich um den niedrigsten September-Wert seit 2013. Stark steigende Beschäftigung verbunden mit Rückgängen der Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern und allen wichtigen Branchen habe zur Reduktion der Arbeitslosenquote geführt, so AMS-Vorstand Johannes Kopf.

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer jeweils Ende September 2012-2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Der stärkste Rückgang bei Personen ohne Job - Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet - wurde im September in der Warenerzeugung (minus 10,9 Prozent), am Bau (minus zehn Prozent), im Handel (minus 7,3 Prozent) und bei Jugendlichen unter 25 (minus 7,2 Prozent) verzeichnet. Mehr Arbeitslose und Schulungsteilnehmer gab es hingegen bei Akademikern (plus 2,5 Prozent), Arbeitskräften mit höherer Ausbildung und Ausländern (jeweils plus 0,8 Prozent) und bei Personen über 50 Jahre (plus 0,6 Prozent).

Arbeitslose im September

Bundesland Arbeitslose* Veränderung/Vorjahr
Tirol 19.264 -11,0 %
Steiermark 42.049 -8,1 %
Burgenland 9.688 -7,5 %
Kärnten 23.016 -6,6 %
Niederösterreich 60.845 -4,7 %
Salzburg 15.046 -4,5 %
Oberösterreich 45.134 -4,3 %
Wien 148.346 -1,8 %
Vorarlberg 11.547 -0,5 %
Österreich 374.935 -4,3 %
*inklusive Schulungsteilnehmer

Stärkster Rückgang in Tirol

Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Tirol (minus elf Prozent), Steiermark (minus 8,1 Prozent), Burgenland (minus 7,5 Prozent), Kärnten (minus 6,6 Prozent), Niederösterreich (minus 4,7 Prozent), Salzburg (minus 4,5 Prozent), Oberösterreich (minus 4,3 Prozent), Wien (minus 1,8 Prozent) und Vorarlberg (minus 0,5 Prozent).

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer jeweils Ende September 2012-2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

62.445 offene Stellen

Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in Österreich - das WIFO rechnet heuer mit einem Plus von 2,8 Prozent, das IHS von 2,6 Prozent - schlägt sich auch auf die Stellenanzeigen nieder: Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 46,9 Prozent auf 62.445. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten stieg per Ende September laut einer vorläufigen Prognose um 72.000 Personen (plus zwei Prozent) auf 3,632 Millionen.

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) zeigte sich zufrieden über den „stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit seit sechs Jahren“. Die Arbeitsmarktpolitik - etwa der Beschäftigungsbonus oder der Qualifizierungsoffensive - würden nun „ihre volle Wirkung “ entfalten, so Stöger. „Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Generation 50 plus. Mit Hilfe der Aktion 20.000 konnte der Anstieg an Arbeitslosen in dieser Gruppe annähernd aufgehalten werden.“

Auffallend sei die „hervorragende Entwicklung“ im Bereich der Herstellung von Waren. Kopf zeigte sich zuversichtlich für die kommenden Monate: „Die Prognosen sind günstig, je länger der Aufschwung hält, desto eher wird es uns gelingen, auch Menschen mit größeren Vermittlungshemmnissen am Markt unterzubringen, der Rückgang der langzeitbeschäftigungslosen Personen ist ein erstes Signal dafür.“

Platz neun im EU-Vergleich

Im EU-Vergleich liegt Österreich bei den Arbeitslosenzahlen auf Rang neun. Die wenigsten Arbeitslosen hat Tschechien, gefolgt von Deutschland, Malta, Großbritannien, Ungarn und den Niederlanden, geht aus Eurostat-Daten hervor. Die höchsten Arbeitslosenraten registrierten Griechenland und Spanien.

In der gesamten EU lag die Arbeitslosenquote im August bei 7,6 Prozent. Das ist laut Eurostat die niedrigste Quote, die seit November 2008 in der EU verzeichnet wurde. Über ein Jahr betrachtet fiel die Arbeitslosenquote in allen EU-Staaten, bis auf Finnland, wo sie unverändert blieb. Die stärksten Rückgänge wurden in Zypern, Griechenland und Spanien registriert.

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