Inflation stieg im September auf 2,4 Prozent

Die Inflationsrate ist im September auf 2,4 Prozent gestiegen, nach 2,1 Prozent im August. Hauptverantwortlich dafür waren unter anderem um 5,1 Prozent höhere Spritpreise, so die Statistik Austria.

Auch ein verstärkter Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Zeitungen und Zeitschriften sowie Beherbergungsdienstleistungen war verantwortlich. Wohnungsmieten stiegen um 4,3 Prozent. Der tägliche Einkauf war im September deutlich teurer als vor einem Jahr: Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel sowie auch Tageszeitungen und den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt erhöhte sich um 5,3 Prozent, nach 4,1 Prozent im August. Besonders erhöhte sich der Butterpreis mit einem Anstieg um 44,6 Prozent - ein Trend, der sich über Monate durch wenig verfügbare Milch entwickelte.

Der Miniwarenkorb, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, war um 3,6 Prozent teurer als im September 2016, so die Statistik Austria. Im August-August-Vergleich waren es 3,0 Prozent.

Hauptpreistreiber Freizeit und Kultur

Hauptpreistreiber für den Anstieg der Verbraucherpreise auf insgesamt 2,4 Prozent im September waren die Ausgaben für Freizeit und Kultur. Ohne diese hätte die Inflationsrate 2,0 Prozent betragen.

Grafik zeigt die Inflation im September 2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Der durchschnittliche Preisanstieg in der Ausgabengruppe Freizeit und Kultur betrug 3,5 Prozent. Zeitungen und Zeitschriften, deren Preise im August im Jahresabstand noch um 4,1 Prozent gestiegen waren, verteuerten sich im September um 9,9 Prozent. Geräte für Audiovision, Fotografie und EDV kosteten insgesamt um 6,7 Prozent mehr, Pauschalreisen um durchschnittlich 3,1 Prozent.

Ausreißer Butter

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verzeichneten einen durchschnittlichen Preisschub von 3,1 Prozent. Nahrungsmittel alleine verteuerten sich ebenfalls um durchschnittlich 3,1 Prozent. Butter kostete um 44,6 Prozent mehr. Milch, Käse und Eier waren zusammen um 5,3 Prozent teurer, Fleisch um 2,1 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,6 Prozent, Fisch um 10,5 Prozent und Kaffee um 6,8 Prozent.

Wohnungsmieten stiegen um 4,3 Prozent. Die um 5,5 Prozent niedrigeren Strompreise beeinflussten die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie, die insgesamt um 1,3 Prozent billiger war. Heizöl verteuerte sich aber um 8,7 Prozent.

Kostspielige Gastronomie

Treibstoffe kosteten um 5,1 Prozent mehr. Flugtickets ins Ausland verteuerten sich um 16,9 Prozent. Die Preise für Verkehrsausgaben insgesamt stiegen um durchschnittlich 2,7 Prozent.

Restaurants und Hotels verzeichneten um durchschnittlich 3,2 Prozent höhere Preise, dabei kosteten Bewirtungsdienstleistungen um 3,0 Prozent mehr, Beherbergungsdienstleistungen waren um 3,4 Prozent teurer. Verbilligt haben sich die Ausgaben für Nachrichtenübermittlung mit einem Rückgang um durchschnittlich 2,7 Prozent.

Bekleidung vor dem Winter

Im Vergleich zum August 2017 stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) im September 2017 um 1,0 Prozent. Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren wegen des Sommerschlussverkaufsendes und der neuen Herbst-/Winterkollektionen die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich plus 22,0 Prozent). Bekleidungsartikel verteuerten sich um 25,9 Prozent, Schuhe um 14,2 Prozent. Hauptpreisdämpfer waren die Ausgaben für Freizeit und Kultur mit minus 1,3 Prozent, vor allem wegen der saisonbedingt um 10,4 Prozent billigeren Pauschalreisen.

Fünfthöchste Inflationsrate in der EU

Auch neue Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat lagen am Dienstag vor. Der EU-Durchschnitt lag bei 1,8 Prozent, die Euro-Zone kam auf eine Teuerung von 1,5 Prozent. Am stärksten stiegen die Preise in Litauen mit 4,6 Prozent, am geringsten in Zypern mit 0,1 Prozent. Österreich liegt auf Platz fünf.

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