Unterschätzte Gefahr bei Waldarbeit

Waldarbeiten sind gefährlich. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gehen jährlich zahlreiche Unfälle tödlich aus, noch viele mehr enden mit schweren Verletzungen. Notwendiger Schutz wird oft vernachlässigt. Die meisten Forstunfälle gibt es im November.

Laut KVF sterben pro Jahr mehr als 20 Menschen bei Wald- und Forstarbeiten. Außerdem werden alleine bei privat durchgeführten Arbeiten jährlich mehr als 1.500 Menschen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen, heißt es in einer Aussendung vom Donnerstag. Die Zahl der schweren Wald- und Forstunfälle im Privatbereich ist damit laut KFV doppelt so hoch wie jene der gewerblichen.

„Hochsaison“ im November

Beinahe jeder fünfte Waldarbeitsunfall passiert im November. Im privaten Bereich sind Unachtsamkeit (39 Prozent) und Fehleinschätzung (22 Prozent) die häufigsten Ursachen. Über 80 Prozent des österreichischen Waldes befinden sind im Privatbesitz und werden kleinflächig bewirtschaftet.

Helm und Schnittschutzhose sind Pflicht

Auch im Umgang mit der Motorsäge zeigen sich Unterschiede zwischen privaten und beruflichen Waldarbeitern: Bei ersteren sind etwa neun Prozent der Verletzungen auf die Motorsäge zurückzuführen, im beruflichen Segment dagegen nur rund sechs Prozent. Häufige Ursachen für Unfälle seien etwa Ermüdung und mangelnde Konzentration, heißt es weiter.

Rund 35 Prozent der Unfälle im privaten Bereich passieren an Samstagen. Männer machen 95 Prozent der Verletzten aus, zwei von drei Betroffenen sind mindestens 50 Jahre alt. Die häufigsten Verletzungen bei privaten Waldarbeiten sind mit rund der Hälfte der Fälle Frakturen, meistens betroffen sind Finger, Fußgelenk bzw. Knöchel und Unterschenkel, erläuterte Thann.

Waldarbeiten könnten auf jeden Fall sicherer durchgeführt werden. Laut KFV tragen vier von fünf Personen dabei keinen Helm - Jüngere greifen eher zu Schutzausrüstung als Ältere. Zu dieser Ausrüstung gehören neben Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen auch Schnittschutzhosen. Sie bestehen aus einem Gewebe, das die Sägenkette blockieren und stoppen kann.

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