WIFO: Aufschwung auf breiter Basis

Österreichs Wirtschaft hält ihr Wachstumstempo. Von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal erneut real um 0,8 Prozent zu, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) mit.

Im Jahresabstand stieg das BIP um 2,6 Prozent, nach 2,8 Prozent im zweiten Quartal, so das WIFO am Dienstag. Die starke konjunkturelle Dynamik setzte sich damit weiter fort, so das WIFO zu seiner Schnellschätzung. Saison- und arbeitstagbereinigt, also nach Eurostat-Kriterien, wuchs das BIP im Quartalsabstand um 0,6 (nach 0,7) Prozent.

Entwicklung BIP real 3. Quartal 2016 bis 3. Quartal 2017 im Vergleich zum Vorquartal und zum Vorjahr - Säulengrafik

Grafik: APA/ORF.at, Quelle: APA/Wifo

„Der Aufschwung steht auf breiter Basis“, so die Fachleute des Instituts. Sowohl die Binnennachfrage als auch die Außenwirtschaft würden zum starken Wachstum beitragen. Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte habe sich erneut als stabile Wachstumsstütze erwiesen. Der private Konsum sei im dritten Quartal gegenüber dem vorhergehenden Vierteljahr um 0,4 Prozent expandiert (nach plus 0,3 Prozent im zweiten Quartal), ebenso stark wie die öffentlichen Konsumausgaben (die davor nur um 0,2 Prozent zugelegt hatten).

Mehr Investitionen und Außenhandel

Auch die Ausweitung der Investitionen stützte laut WIFO erneut das Wirtschaftswachstum. Die Nachfrage nach Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) stieg um 0,7 Prozent (nach plus 1,3 Prozent im zweiten Quartal). Wie schon im gesamten Jahr 2017 trug auch der Außenhandel positiv zum Wachstum bei, obwohl sich die Dynamik zuletzt leicht abschwächte. Ex- und Importe expandierten im dritten Quartal langsamer (um je 0,8 Prozent, nach 1,3 Prozent im Vorquartal).

Die Industriekonjunktur beschleunigte dagegen das Wachstumstempo im dritten Quartal deutlich: Die Wertschöpfung der Sachgüterproduktion stieg gegenüber dem vorhergehenden Vierteljahr um 2,3 Prozent (nach einem Plus von 1,8 Prozent im zweiten Quartal) und erreichte damit das höchste Wachstum seit dem Jahr 2010.

Auch Bauwirtschaft wächst

Die Bauwirtschaft verzeichnete im dritten Quartal erneut Zuwächse, auch hier aber weniger dynamisch (plus 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, nach plus 0,7 Prozent im zweiten Quartal). Ebenfalls positive Beiträge kamen von den Marktdienstleistungen. Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,8 Prozent, in der Beherbergung und Gastronomie um 0,5 Prozent. Das Update zur BIP-Entwicklung im dritten Quartal plant das WIFO für 30. November.

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