Lawinengefahr bleibt hoch

Die Lawinensituation in Österreich bleibt angespannt. In Tirol wurde sie von den Experten des Landes oberhalb von 2.000 Metern weiterhin mit Stufe vier der fünfteiligen Skala, eingestuft. Die Situation bleibe für Wintersportler heikel.

Die Gefahrenbereiche befinden sich von etwa 1.600 Metern aufwärts in allen Hangrichtungen, hieß es von den Warndiensten. Mitunter können Lawinen jedoch auch aus flachen Geländebereichen fernausgelöst werden und durchaus größer werden. Die Gefahr von spontanen Schneebrettlawinen sei hingegen deutlich zurückgegangen. Auf steilen Wiesenhängen bleiben Gleitschneelawinen jedoch nach wie vor ein Thema. Etwas besser sei die Situation im neuschneearmen südlichen Osttirol. Experten rieten Wintersportlern zu sehr großer Zurückhaltung.

Die Lawinensituation am Arlberg hat sich hingegen etwas entspannt. Gesperrt blieb die B197 jedoch weiterhin zwischen Rauz und St. Christoph. Zürs und Lech waren demnach weiterhin nur über die Vorarlberger Seite erreichbar. In Vorarlberg selbst entspannte sich die Situation aufgrund nachlassender Niederschläge am Freitag leicht. Oberhalb von 1.800 Metern herrschte erhebliche Lawinengefahr der Stufe drei - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

In Salzburg ein „angespannter Dreier“

Auch in Salzburg war die Lawinengefahr am Freitag zwar nicht mehr groß, aber immer noch erheblich (Stufe drei) gewesen. Laut Lawinenwarndienst herrschte oberhalb der Waldgrenze mit zunehmender Seehöhe ein „angespannter Dreier“. Wegen Lawinengefahr gesperrt war am Vormittag noch die B99 zwischen Obertauern und Tweng sowie die B164 zwischen Hinterthal und Dienten. Die Neuschneemenge von rund 30 Zentimetern und der kammnahe Triebschnee sorgte weiterhin für eine angespannte Situation - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

In Kärnten zeigte sich keine wesentliche Veränderung der Lage. In des westlichen Landesteilen herrschte am Freitag erhebliche Lawinengefahr (Stufe zwei). Schon geringe Belastungen, etwa durch einzelne Wintersportler, könnten hier Lawinen auslösen. In den Gurktaler Alpen, auf der Saualpe und in den östlichen Karawanken war die Lawinengefahr mäßig (Stufe zwei). Betroffen waren Hänge aller Ausrichtungen, vor allem oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe. Der Wind sorgte jedoch für neue Triebschneeablagerungen, von denen allgemein die größte Gefahr ausging.

Neuschnee und stürmischer Wind erhöhen Gefahr

In der Steiermark war die Gefahr für Schneebretter vor allem in den westlichen Nordalpen oberhalb der Waldgrenze groß und damit auf Stufe vier. In den übrigen Gebirgsgruppen war die Gefahr auf Stufe drei - erheblich. Speziell in nord- über ost- bis südexponierten Bereichen kann schon eine geringe Zusatzbelastung, z.B. durch einen Alpinisten, eine Schneebrettlawine auslösen. Stürmischer Wind aus West-Nordwest sowie Neuschnee sorgten zudem für massive Verfrachtungen. Touren im Gelände erfordern Erfahrung und unbedingt defensives Verhalten, warnte der steirische Lawinenwarndienst. Am Samstag soll besseres Bergwetter herrschen, aber die Schneebrettgefahr bleibe weiterhin erheblich, hieß es.

In Oberösterreich haben bis zu 40 Zentimeter Neuschnee in der Nacht auf Freitag ab den mittleren Berglagen zu keiner Entspannung der Lawinengefahr geführt. Bis zu Mittag hörten die Niederschläge nicht auf. Damit bleibe die Gefahrenstufe drei - in höheren Lagen sogar Stufe vier - weiterhin aufrecht, hieß es im Lawinenlagebericht des Landes.

Grafik zur Lawinengefahr

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/lawinen.at

Stufe drei auch in Niederösterreich

Für Freitagnachmittag und Samstag werde vorübergehend mit einer leichten Wetterberuhigung gerechnet, bevor am Sonntag erneut mit Schneefällen und starkem Wind zu rechnen sei. Insgesamt bleibe die Schneebrettgefahr am Wochenende voraussichtlich erheblich (Stufe drei), somit sei die Lawinensituation in Oberösterreichs Bergen angespannt. Die Lawinengefahr in Niederösterreich wurde am Freitag weiterhin zum Teil als erheblich beurteilt. Stufe drei auf der fünfteiligen Skala herrschte in den Ybbstaler Alpen und in höheren Lagen des Rax-Schneeberggebiets.

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