Sozialbereich: Warnstreiks in 144 Einrichtungen

Mit Warnstreiks in 65 Betrieben mit insgesamt 144 Einrichtungen haben die Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich heute ihren Forderungen im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen Nachdruck verliehen.

Gefordert werden ein „nachhaltiger“ Lohn- und Gehaltsabschluss, eine Arbeitszeitverkürzung und einer besseren Bezahlung für Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen. In Salzburg hielten am Donnerstag Mitarbeiter der Lebenshilfe, der Kinderbetreuungseinrichtung KOKO sowie des Beeinträchtigten-Unterstützungsvereins Anderskompetent Betriebsversammlungen ab - mehr dazu in salzburg.ORF.at

Rückkehr an Verhandlungstisch gefordert

Bei einer Kundgebung mit rund hundert Teilnehmern in Wien-Landstraße wurden die Arbeitgeber aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sollte es dabei zu keinem Abschluss für den 100.000 Beschäftigte umfassenden Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) kommen, werde man die Streik- und Protestmaßnahmen übernächste Woche fortsetzen, sagte Reinhard Bödenauer von der GPA-djp dabei. Die aktuellen Warnstreiks gehen noch bis morgen weiter.

In der Steiermark sind 20.000 Beschäftigte von den Verhandlungen betroffen. Die Gewerkschaft will mit zwölf Warnstreiks deutlich machen, dass sie auf bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung besteht - mehr dazu in steiermark.ORF.at

Forderung nach Arbeitszeitverkürzung

Die KV-Verhandlungen waren diese Woche auch nach der fünften Runde ergebnislos geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber - eine Lohn- und Gehaltserhöhung um 2,45 Prozent, eine Erhöhung für Pflegeassistenten um insgesamt 3,45 Prozent und für diplomierte Pflegekräfte von durchschnittlich 4,35 Prozent sowie eine Besserstellung von Teilzeitkräften - ist den Gewerkschaftern zu gering. Sie erwarten sich auch ein Angebot zur Arbeitszeitverkürzung.

Auch die Arbeitgeberseite plädierte heute für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch und einen raschen Lohnabschluss, so Walter Marschitz, Geschäftsführer der SWÖ. Vor allem in Sachen Lohnerhöhung sei man schon sehr weit gekommen. Große Probleme sah er hingegen bei der geforderten Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche. Diese sei „aus heutiger Sicht nicht machbar“, so Marschitz, „nicht finanziell und auch nicht personell“.

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