Scheinanmeldungen: ÖGB prangert Ausbeutung an

ÖGB-Präsident Erich Foglar prangert Missstände in der Landwirtschaft, am Bau und in der Gastronomie an. Diese Branchen seien besonders anfällig für die nicht gesetzeskonforme Beschäftigung von Mitarbeitern.

„1.700 Scheinanmeldungen in Wien, 500 illegale Arbeiter in Tirol, 100 illegale Arbeiter auf Baustellen in der Steiermark“, kritisiert Foglar heute anlässlich des Kongresses der Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Tourismusgewerkschaften (EFFAT) in Wien.

Hunderte illegal Beschäftigte in Landwirtschaft

In der Landwirtschaft gebe es Hunderte nicht reguläre Arbeitsverhältnisse. Dies sei ganz klar Ausbeutung inklusive Steuerbetrug, so Foglar. Sandra Stern von der Anlaufstelle für undokumentierte Arbeitende erinnerte daran, dass erst jüngst zwei Fälle von Rumänen bekannt wurden, die bei einem Tiroler Bauern nicht angemeldet und auch nicht krankenversichert waren und sogar ihre Arbeitsmaterialien selber bezahlen mussten - mehr dazu in ÖGB: Absamer Bauer beutete Erntehelfer aus (tirol.ORF.at).

Schlechte Erfahrungen habe sich auch mit der Gastronomie gemacht, wo es erst kürzlich einen Fall gab, dass ein Arbeitnehmer 44 Stunden die Woche arbeitete und dafür keinen Cent sah, so Stern.

Foglar fordert „gleiche Lohn für gleiche Arbeit“

Foglar forderte mehr Personal für die Finanzpolizei und die Krankenkassen, um diese Missstände abstellen zu können. „Wir brauchen einen fairen Arbeitsmarkt in dem Gesetze eingehalten werden. Wir brauchen gleichen Lohn für gleiche Arbeit“, so der Gewerkschaftschef.

Link: