Arbeitslosigkeit sank um 7,7 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Jänner weiter zurückgegangen. Per Monatsende sank die Zahl der arbeitslosen Personen (inklusive Schulungsteilnehmer) zum Vorjahr um 7,7 Prozent.

Insgesamt waren mit Ende Jänner 455.860 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt, geht aus den aktuellen Arbeitsmarktdaten hervor. Die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition verringerte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. Deutlich stieg die Zahl der beim AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen, und zwar um fast ein Drittel auf 59.103 freie Jobs.

Alle Länder profitieren vom Aufschwung

Am stärksten fiel der Rückgang in der Steiermark (minus 13,6 Prozent), Tirol (minus 11,3 Prozent) und Oberösterreich (minus 10,7 Prozent) aus, am geringsten in Vorarlberg (minus 3,2 Prozent), Wien (minus 3,5 Prozent) und Salzburg (minus 7,3 Prozent). Österreichweit ging die Zahl der Arbeitssuchenden um 10,2 Prozent auf 379.209 Personen zurück. Gleichzeitig stieg die Zahl der Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer um 7,1 Prozent auf 76.651 Personen.

Anzahl der Arbeitslosen im Jänner 2013-2018 - Säulengrafik; Zahlen im Detail (Alter, Geschlecht, Bundesländer, In- und Ausländer)

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Während um 4,8 Prozent weniger Frauen ohne Job waren, waren es bei den Männern um 9,5 Prozent weniger. Ende Jänner waren um zehn Prozent weniger Inländer und um 2,5 Prozent weniger Ausländer ohne Beschäftigung. Rückgänge wurden in allen Altersgruppen verzeichnet und - mit Ausnahme von Akademikern (plus 0,2 Prozent) - auch in allen Bildungsschichten.

Bau, Warenproduktion, Gastronomie und Handel

Besonders stark fiel der Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Warenproduktion, am Bau, in der Gastronomie und im Handel aus: mit Rückgängen von minus 14,2 Prozent in der Baubranche, minus 14 Prozent in der Warenproduktion, minus 9,2 Prozent beim Handel und minus 9,1 Prozent in der Gastronomie.

Die Zahl der Schulungsteilnehmer nahm in Wien mit 13,5 Prozent bzw. fast 4.000 Personen am deutlichsten zu, in der Steiermark waren es um 8,1 Prozent mehr. Der größte Anteil der Schulungsteilnehmer entfällt auf Personen mit maximal Pflichtschulabschluss. Allerdings besuchten im Jänner auch um 16,9 Prozent mehr Akademiker Schulungen.

Durchschnittlich 120 Tage arbeitslos

Bei den gemeldeten offenen Stellen sticht ein Zuwachs von 27,1 Prozent bzw. 938 offener, sofort verfügbarer Lehrstellen hervor, während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 2,5 Prozent auf 5.846 zurückging. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um 30,9 Prozent auf 59.103.

Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit blieb mit 120 Tagen unverändert. Die durchschnittliche Vormerkdauer stieg um elf auf 186 Tage. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen - über zwölf Monate - verringerte sich um 7,7 Prozent auf 55.739.

Hartinger will Details noch prüfen

Unüblicherweise wurden die aktuellen Daten am Donnerstag vom SPÖ-Parlamentsklub in einer Aussendung bekanntgegeben. Laut APA gibt es zwischen dem AMS und dem Sozialministerium, das jetzt von Ministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) geführt wird, eine Vereinbarung, dass das Sozialministerium die aktuellen Zahlen veröffentlicht.

Aus dem Sozialministerium hieß es Donnerstag auf APA-Anfrage jedoch, dass die Veröffentlichung auf Freitag verschoben werde, weil noch einige Details zu klären seien. Auf der Homepage des Sozialministeriums wird allerdings bereits zu den neuen AMS-Zahlen verlinkt. Kurz darauf erfolgte eine Aussendung des SPÖ-Parlamentsklubs mit einem Link zu den Jänner-Zahlen.

SPÖ sieht sich bestätigt

AMS-Vorstand Johannes Kopf bat dagegen via Twitter um Verständnis, dass er sich an die Vereinbarung mit dem Sozialministerium halten und vorerst keinen Kommentar abgeben werde. „Gebe öffentlichen Kommentar zu den erfreulichen Ende Jänner Arbeitsmarktzahlen erst nach offizieller Veröffentlichung durch das Sozialministerium ab“, twitterte Kopf.

SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch sieht die Zahlen als Bestätigung des Kurses der alten Regierung. „Die SPÖ-geführte Regierung hat gezeigt, wie man mit offensiven Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, für höhere Löhne und für die Unternehmen, die investieren, Wirtschaft und Arbeitsmarkt auf die Überholspur bringt“, so Muchitsch.

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