Wintervogelzählung: Spatz erstmals top
12.783 Teilnehmer zählten innerhalb einer selbst gewählten Stunde zwischen 4. und 6. Jänner im Schnitt zehn Spatzen in ihrem Garten. Insgesamt wurde der Vogel in 45 Prozent aller Gärten beobachtet, so BirdLife. Platz zwei ging an den Vorjahressieger, die Kohlmeise. Auf Rang drei landete der Feldsperling, hieß es in einer Aussendung.
Vogelreiche und vogelarme Hälfte durch Schnee
Die freiwilligen Beobachter zählten insgesamt 322.391 Vögel, das sind im Durchschnitt 35 Vögel pro Garten. Das Ergebnis war jedoch zweigeteilt: in eine schneereiche Hälfte mit so vielen Vögeln wie noch nie und in eine schneearme Hälfte, in der die Vögel regelrecht ausblieben.
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„Der massive Schneefall im Alpenraum beeinflusst ganz deutlich das Auftreten unserer heimischen Wintervögel“, erläuterte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. „Wenn die Vögel durch den Frost und die dicke Schneedecke weniger Nahrung finden, drängen sie in die Siedlungsräume.“ In den Alpen und entlang der Nordseite der Alpen sah man daher bei dem Projekt „Stunde der Wintervögel“ so viele Tiere wie noch nie.
Spitzenreiter Tirol
Tirol war Spitzenreiter mit 44 Vögeln pro Garten. Der Osten und der Süden hingegen waren rund um das Dreikönigswochenende schneearm. Es flogen mit 30 Vögeln pro Garten weit weniger Tiere als im jahrelangen Durchschnitt zu den Futterhäuschen. Hier war außerhalb der Siedlungsräume mehr als ausreichend Nahrung zugänglich. In Kärnten wurden im Schnitt 32 Vögel pro Garten beobachtet - mehr dazu in Ein Viertel weniger Vögel gezählt (kaernten.ORF.at). Genauso viele waren es in Niederösterreich, hier war die Kohlmeise - wie auch schon im Jahr zuvor - der meistgesehene Vogel - mehr dazu in Kohlmeise verteidigt Platz eins (noe.ORF.at). In Wien wurden insgesamt 19 Vögel pro Garten gezählt.
Hannah Assil
In Tirol erreichte der Spatz Rang zwei der meistgesichteten Vögel, hier flog der Erlenzeisig auf den ersten Platz - mehr dazu in Erlenzeisig ist der König der Wintervögel (tirol.ORF.at). Auch in Oberösterreich war eine „Invasion“ der Erlenzeisige „auffällig“, wohl deshalb, weil sie dort Futterstellen gesucht haben. Das Futterangebot dürfte auch bei den meisten anderen Vogelarten der Grund für die zahlenmäßige Zunahme bei der Vogelzählung gewesen sein - mehr dazu in Hohe Beteiligung an Wintervogelzählung (ooe.ORF.at).
Tiefststand bei beobachteten Amseln
Die Zahl der Amseln sank heuer stark. „Die diesjährige Zählung meldet die niedrigste Anzahl an Amseln pro Garten seit Beginn der Wintervogelzählung“, berichtete Wichmann. In den vergangenen vier Jahren sei sie aus jedem fünften Garten verschwunden. Das aus Afrika stammende Usutu-Virus, das bereits von 2001 bis 2005 zu einem Amselsterben geführt hatte, setzte der Amsel neuerlich zu.
Lisa Lugerbauer
Seit dem Vorjahr wurden wieder zunehmend Fälle, vor allem im Osten und Süden Österreichs, diagnostiziert. Beim von der Vogelkrankheit Trichomoniasis betroffenen Grünfink wurde unterdessen der Abwärtstrend des Bestandes gestoppt.