Immopreise stiegen stärker als EU-Schnitt

Die starke Nachfrage nach Immobilien hält an - und hat die Preise weiter nach oben getrieben. Doch auch das Wohnen in den 1,64 Millionen Hauptmietwohnungen in Österreich wurde im vierten Quartal des vergangenen Jahres wieder merklich teurer.

Innerhalb von fünf Jahren stiegen die Kaltmieten inklusive Betriebskosten und Umsatzsteuer um 17,9 Prozent auf 7,9 Euro pro Quadratmeter. Alleine gegenüber dem vierten Quartal 2017 erhöhten sich die Mieten laut Statistik Austria um 2,6 Prozent.

Im österreichweiten Schnitt kostete eine Wohnung 524,2 Euro pro Monat - die Betriebskosten beliefen sich auf durchschnittlich 134,1 Euro bzw. 2,1 Euro pro Quadratmeter. Gegenüber dem Schlussquartal 2017 blieben die Betriebskosten unverändert, im Fünfjahresvergleich legten sie allerdings um 10,5 Prozent zu.

2013 Durchschnitt bei 456 Euro

Im vierten Quartal 2013 waren hierzulande für eine Hauptmietwohnung noch durchschnittlich 456,3 Euro (inklusive Betriebskosten und Umsatzsteuer) zu bezahlen gewesen - ohne Heizungs- bzw. Warmwasserkosten und Autoabstellplatz. Im vierten Quartal 2017 waren es 509,6 Euro.

Grafik zu Mietpreisen in Österreich

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Die Angaben beruhen auf der Mikrozensus-Wohnungserhebung, bei der rund 20.000 Haushalte, davon mehr als 7.000 Hauptmiethaushalte, pro Quartal stichprobenartig befragt werden.

Vorarlberg mit höchsten Mieten

In Vorarlberg sind im Jahr 2018 die Mieten stark gestiegen. Das Bundesland hat nun die höchsten Mieten in Österreich, zumindest soweit Angebotspreise auf der Plattform Immowelt.at betroffen sind. Wien, wo die Mieten weniger stark zulegten, Salzburg und Tirol teilen sich nun den zweiten Rang in dieser Liste.

Die Angebote auf der Plattform für Vorarlberg verteuerten sich im Jahresabstand um elf Prozent. Im Median werden nun in den Inseraten 14 Euro Gesamtmiete je Quadratmeter verlangt. Für Wien (Steigerung um 5 Prozent), Tirol (plus 8 Prozent) und Salzburg (plus 4 Prozent) kommt Immowelt auf jeweils 13,70 Euro. Mit deutlichem Abstand folgen die Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten mit rund zehn Euro, und mit Abstand am günstigsten sind Mieten im Burgenland mit 7,90 Euro. Die Preise seien laut Immowelt allerdings Angebots- und nicht Abschlusspreise für Nettomieten inklusive Betriebskosten bei Neuvermietung.

Wohnimmobilien: Teuerung um acht Prozent

Österreichweit verteuerten sich Wohnimmobilien im dritten Quartal 2018 mit einem Plus von acht Prozent fast doppelt so stark wie in der EU (4,3 Prozent), wie aus der aktuellen Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) von Mittwoch hervorgeht.

Auffallend ist der kräftige Preisauftrieb bei den Immobilien in den Bundesländern. Wien nicht eingerechnet legten die Preise für Wohnimmobilien in Österreich im dritten Quartal des abgelaufenen Jahres im Durchschnitt sogar um 9,7 Prozent binnen Jahresfrist zu. In der Bundeshauptstadt erreichte der Anstieg 6,5 Prozent.

Die Teuerung im dritten Quartal 2018 von acht Prozent im bundesweiten Schnitt lag auch deutlich über dem Schnitt der Vorquartale von fünf Prozent (im zweiten Quartal 2018) und 7,3 Prozent (im ersten Quartal 2018). Ein Jahr davor (im dritten Quartal 2017) hatten sich die Immobilienpreise um 4,5 Prozent erhöht, im vierten Quartal 2017 um 4,7 Prozent.