Wenig Bewusstsein für das Blinken

Ein Drittel der Pkw-Lenkerinnen und -Lenker in Österreich blinkt gar nicht oder zumindest nicht richtig. Wobei die regionalen Unterschiede groß sind: Burgenländer beherrschen das Blinken am besten, besonderer Nachholbedarf scheint in der Steiermark zu bestehen.

Das ergab eine Erhebung des ÖAMTC, für die das Verhalten von fast 60.000 Lenkerinnen und Lenkern in verschiedenen Abbiegesituationen beobachtet wurde. Besonders in Kreisverkehren und bei abbiegenden Vorrangstraßen war die Blinkmoral schlecht.

„Nur 66 Prozent der Verkehrsteilnehmer blinkten beziehungsweise blinkten auch richtig. Im Jahr 2016 waren es 62 Prozent, die Veränderung ist also gering“, sagte ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl. „Nur rund 57 Prozent aller Lenker blinken bei abbiegenden Vorrangstraßen korrekt, in Kreisverkehren sind es 60 Prozent.“ Dabei ist das in der Straßenverkehrsordnung (StVO) so geregelt, dass man beim Abbiegen rechtzeitig für andere und während des gesamten Vorganges blinken muss - „auch wenn man dem Verlauf einer abknickenden Vorrangstraße folgt“, betonte der ÖAMTC-Experte.

Problemzone Kreisverkehr

In Kreisverkehren blinkte mehr als ein Drittel der beobachteten Pkw-Lenker gar nicht, etwa sechs Prozent falsch. So wurde beispielsweise nach dem Einfahren in den Kreisverkehr das Zeichen links gegeben. „Richtig ist: Die Absicht, den Kreisverkehr zu verlassen, muss man mittels Blinken anzeigen. Wird nicht geblinkt, können andere, vor allem einfahrende Fahrzeuge, die Absichten nicht erkennen und brauchen mehr Zeit für ihre Fahrmanöver“, erläuterte Etl. Besser sah es bei Kreuzungen aus: 75 Prozent blinkten bei ampelgeregelten Kreuzungen korrekt, 73 Prozent verhielten sich bei nicht ampelgeregelte Kreuzungen regelkonform.

Der ÖAMTC-Erhebung zufolge zeigten die Burgenländerinnen und Burgenländer das größte Wissen um das richtige Verhalten beim Abbiegen: 87 Prozent blinkten, und das richtig. Auf den Plätzen folgten Niederösterreich (80 Prozent korrekt), Oberösterreich (70 Prozent richtig) und Tirol (ebenfalls 70 Prozent). In Kärnten wussten 66 Prozent Bescheid, in Salzburg 64 Prozent, in Vorarlberg und Wien waren es jeweils lediglich 60 Prozent. In der Steiermark schafften es nur 42 Prozent, überhaupt und korrekt zu blinken.

Anzeige droht

Bedient man den Blinker nicht, reicht der Strafrahmen für den Fall einer Anzeige laut ÖAMTC bis zu 726 Euro. „Wird man angehalten, ist in der Praxis mit einer Organstrafverfügung in der Höhe von 35 Euro zu rechnen“, so Etl.

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