So viele SUVs wie noch nie

Kleinwagen verlieren, PS-starke Autos und SUVs (Sport Utility Vehicles - geländewagenähnliche Autos) gewinnen. Heuer wurden so viele SUVs wie noch nie verkauft, nämlich 48.414, das sind um 7.360 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Seit dem Jahr 2005 hat sich die Zahl der neuen SUVs verdoppelt, so die Analyse der Neuwagenkäufe durch den Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Zahl der verkauften Kleinwagen ging zum zweiten Mal in Folge zurück. Pkws mit mehr als 89 kW (121 PS) legten um 19,2 Prozent zu, die Zahl der Pkws mit weniger als 67 kW (91 PS) nahm um 6,7 Prozent ab.

Dieseltrend trotz hohen Preises

„Trotz Spritpreisen in Rekordhöhe boomen größere, PS-starke Modelle, während die Kleinwagen verlieren. Und obwohl die Dieselpreise besonders stark gestiegen sind, legen die Diesel-Pkws massiv zu, die Zahl der Benzin-Pkws ist hingegen gesunken“, so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. Acht von zehn SUVs fahren laut VCÖ mit Diesel.

Die Zahl der neuen Diesel-Pkws nahm heuer laut Statistik Austria um 16,2 Prozent von 155.708 auf 180.904 zu, die Zahl der neu gekauften Benzin-Pkws sank dagegen um 0,8 Prozent. Insgesamt wurden in den ersten elf Monaten 332.787 Pkws in Österreich neu zugelassen, im gesamten Jahr 2010 waren es 328.563 - mehr dazu in Rekord bei Pkw-Zulassungen.

„Gefährliche Unfallgegner“

„Für die Verkehrssicherheit ist der hohe Anteil von SUVs unerfreulich. Crashtests in Deutschland haben jüngst gezeigt, dass große SUVs besonders gefährliche Unfallgegner sein können“, so Rasmussen. Laut Unfallforschern sind mehr als 40 SUV-Modelle „der gefährlichen Kategorie“ zuzuordnen.

Kollidiert einer dieser SUVs mit 40 km/h seitlich mit einem anderen Pkw, dann sind beim Insassen des seitlich getroffenen Pkw häufig schwerste Verletzungen die Folge. „Bei Tempo 60 dürften diese Pkw-Insassen tödliche Verletzungen erleiden“, wird der Unfallforscher Axel Malczyk zitiert. Der Grund: Das Verletzungsrisiko der Pkw-Insassen steigt mit der Bodenfreiheit und dem Gewicht der Fahrzeuge.

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