Arbeitslosigkeit leicht gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen (vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmer) ist nach mehreren Monaten des Anstiegs im Dezember leicht gesunken. Die Arbeitslosenrate lag im letzten Monat des Jahres bei 8,2 Prozent.

In Österreich waren Ende Dezember 360.583 Menschen ohne Job, 304.753 Menschen waren bei den Arbeitsämtern als arbeitslos vorgemerkt. Weil die Beschäftigung insgesamt um mehr als 60.000 Stellen weiter stieg, kam es im letzten Monat zu einem leichten Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte, obwohl die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen im Dezember um 2.474 oder 0,8 Prozent weiter stieg. Rechnet man die stark rückläufigen Schulungen mit ein, ging die Zahl der Jobsuchenden im Dezember insgesamt um 0,8 Prozent zurück.

Deutlich weniger Schulungsteilnehmer

Die Zahl der Schulungsteilnehmer sank aber um neun Prozent oder 5.518 auf 55.830 - ergibt zusammen 360.583. Das gab das Sozialministerium am Montag nach vorläufigen Daten bekannt. Jeder vierte Arbeitslose hatte eine Einstellungszusage bei einem Unternehmen.

Grafik Arbeitslosigkeit

APA

Vorgemerkte Arbeitslose jeweils Ende Dezember

Nach Berechnung der EU-Statistik ist laut Sozialministerium Österreich nach wie vor das Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit in der Union. Nach dem letztverfügbaren EU-Monatswert (Oktober) lag Österreichs EU-Quote bei 4,1 Prozent.

Mehr Frauen arbeitslos

Bei den Männern sank die Arbeitslosigkeit um 1.942 (minus ein Prozent) und inklusive Schulungen sogar um 5.096 Betroffene. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosigkeit allerdings um 4,1 Prozent und sogar unter Einbeziehung der Schulungen an. Bei den Langzeitarbeitslosen wurde ein Rückgang um fast ein Fünftel gemeldet.

Wie in den Monaten davor waren Ausländer (6,5 Prozent mehr Arbeitslose) mehr betroffen als Menschen mit österreichischem Pass, bei denen die Arbeitslosigkeit um 0,7 Prozent sank. Die größte Steigerung gemeldeter Arbeitsloser verzeichnete Wien mit plus 4,8 Prozent, den stärksten Rückgang Vorarlberg mit minus 6,9 Prozent.

Bundesland absolut Veränderung zum Vorjahr
Wien 92.541 +4,8 Prozent
Salzburg 11.639 +1,6 Prozent
Kärnten 27.265 +0,9 Prozent
Tirol 17.888 +0,8 Prozent
Steiermark 44.182 -0,3 Prozent
Burgenland 11.268 -1,5 Prozent
Oberösterreich 36.611 -1,5 Prozent
Niederösterreich 54.652 -1,6 Prozent
Vorarlberg 8.707 -6,9 Prozent

Hundstorfer: Auch das Wetter half

Für Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hat das neue Jahr mit verbesserten Jobdaten für Dezember begonnen. Einerseits lag das am warmen Winterwetter, was die Lage am Bau erleichtert habe. Dadurch sei die Bauarbeitslosigkeit im Land um 7,3 Prozent gesunken. Auch aus der Industrie wurden rückläufige Arbeitslosenzahlen gemeldet.

„Die Konjunktur schwächte sich zum Jahresende offenbar weniger ab als von den Wirtschaftsforschern prognostiziert“, nannte Hundstorfer als weiteren Grund für die Entspannung. Und: „Kurzfristiges Hire and Fire zulasten der Beschäftigten und der Arbeitslosenversicherung ist heuer nicht ganz so stark ausgeprägt wie in den letzten Jahren.“ Dadurch sei die Arbeitslosigkeit in der Leiharbeitsbranche mit 5,4 Prozent weniger als halb so stark gestiegen wie im Monat zuvor.

Schlechtere Daten für Folgemonate

Hundstorfer machte aber auch darauf aufmerksam, dass in nächsten Monaten wieder mit schwächeren Arbeitsmarktdaten gerechnet werden müsse. Im Dezember sei die Zahl der gemeldeten offenen Stellen zudem um 7,5 Prozent gesunken.

Auch das Arbeitsmarktservice (AMS) rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um durchschnittlich 10.000 bis 15.000 Personen. Die Arbeitsmarktdaten würden im neuen Jahr aber nicht so schlimm wie 2009, als man Zuwächse von mehr als 30.000 Stellensuchenden hatte, versuchte AMS-Chef Johannes Kopf in der ZIB zu beruhigen.

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