Zahl der FSME-Fälle steigt stark

Massiver Anstieg der Zahl der FSME-Erkrankungen: 2011 mussten 113 Menschen wegen Frühsommer-Meningoenzephalitis ins Spital. Vier Menschen kostete die „Zeckenkrankheit“ das Leben.

Die neuen Daten wurden jetzt vom Department für Virologie der MedUni Wien bekanntgegeben. „Die FSME-Saison des Jahres 2011 war schon allein deshalb bemerkenswert, weil die Zahl der Fälle - erstmals seit dem Jahr 1996 - wieder deutlich über der Hundertermarke lag.“

Die Tiefststände wurden in den Jahren 1999 und 2007 mit 41 bzw. 46 Fällen registriert. 2010 waren es 63 registrierte Erkrankungen, es gab einen Toten, 2009 waren es 79 Erkrankte und zwei Todesfälle.

Gutes Wanderwetter

„Die Ursachen dafür sind multifaktoriell und zum einen in jenen wenig greifbaren mikroklimatischen und ökologischen Bedingungen begründet, die sowohl die Zeckenvermehrung als auch deren Infektion mit dem FSME-Virus steuern“, schrieben die Wiener Virologen Franz X. Heinz und Heidemarie Holzmann in der neuesten Ausgabe der „Virusepidemiologischen Information“.

Darüber hinaus ist gutes Wanderwetter ab dem Frühjahr und in den Herbst hinein natürlich durch mehr „Publikum“ in der freien Natur ein zusätzlicher Faktor. Die letzten beiden FSME-Fälle des Jahres 2011 in Österreich wurden erst Ende November in Kärnten bzw. Vorarlberg registriert.

Ein Prozent tödlich

Etwa ein Prozent der FSME-Erkrankungen verlaufen tödlich. Im Jahr 2011 waren neun der 113 Erkrankten Kinder im Alter bis zu sechs Jahren (acht Prozent).

Impfung bietet zu 99 Prozent Schutz

Laut den neuesten Berechnungen der Wiener Experten hat die FSME-Impfung eine Schutzrate von 99 Prozent. Heinz und Heidemarie Holzmann: „Bedauerlicherweise hat es 2011 auch eine ungewöhnlich hohe Zahl an FSME-bedingten Todesfällen gegeben, wobei eine 74-jährige Frau, zwei 69-jährige Männer (ungeimpft bzw. mit unbekanntem Impfstatus, Anm.) und leider auch ein fünfjähriges Kind, das mit nur zwei Teilimpfungen im Jahr 2007 einen unvollständigen Impfschutz hatte, betroffen waren.“

Ausbreitung nach Westen

Auch im vergangenen Jahr breitete sich die FSME immer weiter in Richtung Westösterreich aus. Die Virologen: "Obwohl der Großteil der FSME-Fälle auf Infektionsorte in den bekannten Endemiegebieten zurückzuführen ist, setzt sich der Trend einer Zunahme im Westen des Landes auch im Jahr 2011 fort.

Bezogen auf die Zahl der in den einzelnen Bundesländern hospitalisierten Patienten lag Oberösterreich wie auch in den vergangenen Jahren an der Spitze (36), aber Tirol wies bereits genauso viele Fälle auf wie die Steiermark (jeweils 23), und auch die sieben Fälle in Vorarlberg bestätigen den Trend in Richtung Westen." In Wien gab es vergangenes Jahr drei FSME-Fälle, in Niederösterreich vier, in Kärnten zehn und in Salzburg sechs, im Burgenland nur einen.

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