2011 mehr Radfahrer getötet

523 Menschen sind 2011 im Straßenverkehr getötet worden - um 29 weniger als 2010. Vor allem bei Pkw-Unfällen starben so wenige Menschen wie noch nie. Allerdings stieg die Zahl der getöteten Radfahrer um über 30 Prozent.

Insgesamt ereigneten sich 35.129 Unfälle (minus 0,6 Prozent im Vergleich zu 2010) mit 45.025 Verletzten (minus 1,8 Prozent) und 523 Toten (minus 5,3 Prozent). Das sind im Schnitt täglich 96 Unfälle mit 125 Verletzten und 1,4 Toten. Seit 2002 sank die Zahl der Unfälle und Verletzten um ein Fünftel, die Zahl der Verkehrstoten wurde beinahe halbiert.

Grafik getötete Verkehrsteilnehmer

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Getötete Verkehrsteilnehmer

Die Anzahl der getöteten Pkw-Lenker und Pkw-Insassen war im Jahr 2011 mit 282 so gering wie noch nie. 2010 waren es 288 oder um zwei Prozent mehr. Der Rückgang wird auf die immer sicherere Fahrzeugtechnik zurückgeführt. Diese Zahlen präsentierten am Donnerstag die Statistik Austria, Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ), Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

13 Kinder ums Leben gekommen

Gestiegen ist die Zahl der Unfälle mit Kindern um 1,6 Prozent auf 2.713. Die Zahl der Verletzten ist zwar rückläufig (minus ein Prozent auf 2.886), erhöht hat sich jedoch die Zahl der im Vorjahr getöteten Kinder auf 13 - 2010 kamen zehn Kinder im Straßenverkehr ums Leben. Die meisten Kinder (38 Prozent) verunglückten als Pkw-Insassen (1.105), weitere 27 Prozent als Fußgänger (791) und 21 Prozent mit dem Fahrrad (604).

Ein Grund für diese Entwicklung liegt in der mangelnden Kindersicherungsmoral vieler Eltern. Eine ÖAMTC-Erhebung vom März hatte ergeben, dass 16 Prozent der Kinder völlig ungesichert im Auto sitzen. Weitere 24 Prozent sind ungenügend, also nur mit einem Fahrzeuggurt, gesichert - mehr dazu in Viele Kinder im Auto ungesichert.

31 Prozent mehr tote Radfahrer

Ein Anstieg ist auch bei der Zahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Radfahrer zu verzeichnen. Kamen 2010 32 Radfahrer ums Leben, waren es im Vorjahr mit 42 Todesopfern um 31 Prozent mehr. Knapp 60 Prozent verunfallten dabei durch ihr eigenes Fehlverhalten tödlich. Insgesamt gab es ein Plus von 18 Prozent bei Unfällen mit Radfahrern.

Mit 3.441 Motorradunfällen gab es um 12,6 Prozent mehr als 2010. Somit war 2011 an jedem zehnten Verkehrsunfall mit Personenschaden zumindest ein Motorrad beteiligt. Bei 285 Unfällen mit Reisebussen wurden 271 Businsassen verletzt, jedoch keine getötet. Es ereigneten sich auch weniger Unfälle mit schweren Lkws (1.391).

Jeder zehnte Verkehrstote bei Alkounfall

Die Zahl der Alkoholunfälle und der dabei verletzten Personen war 2011 jeweils rückläufig (0,7 Prozent bzw. 1,0 Prozent). Dennoch gab es 2011 mit 51 Verkehrstoten bei Alkoholunfällen deutlich mehr als 2010 mit 33 Toten. Damit war 2011 jeder zehnte Verkehrstote Opfer eines Alkoholunfalles (2010 jeder 17). Der Anteil der durch nicht angepasste Geschwindigkeit verursachten Unfälle lag 2011 bei 29,5 Prozent. 2010 waren es noch 36,2 Prozent gewesen.

Risikofaktor Ablenkung

Bei den tödlich verunglückten Fußgängern gab es laut ÖAMTC mit 87 im Vergleich zu 2010 zwar einen Rückgang um rund 7,4 Prozent, allerdings ist auch hier ein großer Teil der Unfälle (41 Prozent) auf eigenes Fehlverhalten zurückzuführen - etwa durch Ablenkung.

Prinzipiell sei eine Zunahme von durch Unachtsamkeit bzw. Ablenkung verursachten Unfällen festzustellen, hieß es vom ÖAMTC. Im Vorjahr wurden 13,6 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle durch Ablenkung verursacht. Im Jahr 2010 lag der Wert bei elf Prozent. Besonders auffällig ist der Anstieg der Vorrangverletzungen mit tödlichem Unfallausgang (2011: 17,7 Prozent; 2010: 14,3 Prozent).

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