344.521 im November ohne Job

Die Wirtschaftskrise zeigt immer deutlichere Folgen in Österreich. Inklusive Schulungen waren im November 344.521 Personen oder 7,2 Prozent auf Jobsuche. Vor allem die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg stark.

Exklusive Schulungen waren 270.436 Arbeitslose gemeldet - ein Plus von 6,7 Prozent im Jahresvergleich. Die Zahl der Schulungsteilnehmer stieg um neun Prozent. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Arbeitslosenstatistik des Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.

Zusehends schwieriger wird die Situation für Langzeitarbeitslose (plus 30 Prozent), Menschen mit Behinderung (plus 16 Prozent) und Ausländer (plus zwölf Prozent). Die einzige rückläufige Zahl ist die der Vorgemerkten mit Einstellungszusage (minus sieben Prozent).

Gesundheits- und Sozialwesen schwächelt

Auffällig ist, dass der angebliche Jobmotor Gesundheits- und Sozialwesen besonders schwächelte, hier gab es im November um 13 Prozent mehr Arbeitslose. Ähnlich stark war auch der Anstieg bei der Leiharbeit. In Kärnten sind besonders viele Leiharbeiter von Arbeitslosigkeit betroffen - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Die Industrie als heimischer Jobmotor scheint ebenfalls abzubauen. Im Industrieland Oberösterreich wird etwa überdurchschnittlich stark Personal abgebaut - mehr dazu in ooe.ORF.at. Die Steiermark verzeichnete den zweithöchsten Anstieg nach Oberösterreich - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Angebot an Lehrstellen gestiegen

Wien hat einen Rückgang bei den Langzeitsarbeitslosen, auch die Zahl der jungen Arbeitslosen sank - mehr dazu in wien.ORF.at. Dafür stieg wie auch in Tirol die Arbeitslosigkeit bei Menschen über 50 Jahre überdurchschnittlich - mehr dazu in tirol.ORF.at. In Niederösterreich sind vor allem Frauen über 50 betroffen - mehr dazu in noe.ORF.at. Vorarlberg hat mit 3,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote im Österreich-Vergleich - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Im Burgenland haben Menschen mit Behinderungen Schwierigkeiten, einen Job zu finden - mehr dazu in burgenland.ORF.at

Gemischt entwickelte sich der Lehrstellenmarkt in Österreich. Zwar gab es auch hier einen Anstieg der Lehrstellensuchenden um zwei Prozent, gleichzeitig legte die Zahl der offenen Lehrstellen aber um 4,5 Prozent zu.

Hundstorfer: Niedrigste Quote im EU-Vergleich

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) verwies in einer ersten Reaktion auf die vergleichsweise noch immer niedrige Arbeitslosenrate in Österreich - mit 4,3 Prozent laut Eurostat-Berechnung sei sie die geringste in der EU. „Die Beschäftigung wächst mit plus 35.000 Personen auf 3,467 Millionen Beschäftigte kräftig, und der Lehrstellenmarkt entspannt sich weiter“, so Hundstorfer.

Er erwähnte zudem die neue Kurzarbeitsregelgung, die diese Woche ins Parlament gebracht wird. Sie mache Kurzarbeit für Firmen billiger und helfe beim Erhalt von Arbeitsplätzen. Die neue Regelung sieht vor, dass der Staat ab Jahresbeginn den Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung schon nach dem fünften statt bisher dem siebenten Monat in Kurzarbeit übernimmt.

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