Die Risiken des großen Krachens

Feuerwerkskörper gehören für viele zu Silvester wie Sekt und Donauwalzer. Immer wieder kommt es allerdings auch zu schweren Unfällen, bei unsachgemäßer Verwendung in Wohngebieten drohen außerdem Strafen. Experten raten zu Vorsicht.

Laut Schätzung der Wirtschaftskammer dürften allein die Wienerinnen und Wiener rund 62 Mio. Euro für Silvesterfeierlichkeiten ausgeben. Auf der Einkaufsliste stehen neben Glücksbringern - vor allem bei Männern - auch Pyrotechnikartikel, teils für 75 Euro und mehr pro Person - mehr dazu in 62 Millionen Euro für Silvester (wien.ORF.at).

Auch Feuerwerksbatterien finden immer mehr Abnehmer - einzelne Kunden geben dafür um die 500 Euro und mehr aus. In Oberösterreich etwa rechnet der Pyrotechnikhandel heuer mit einem Umsatz von rund 1,3 Mio. Euro - mehr dazu in 60 Euro für Feuerwerkskörper (ooe.ORF.at) und Österreicher lassen es krachen (kaernten.ORF.at).

Falsche Anwendung kann fatale Folgen haben

Insgesamt erwirtschaftet der Pyrotechnikfachhanel in diesen Tagen 80 Prozent seines Jahresumsatzes. Händler und Branchenvertreter weisen auf Sicherheitsrisiken hin, die bei nicht fachgerechter Verwendung bestehen.

Ein zu geringer Sicherheitsabstand, Zündung aus der Hand heraus oder der Versuch, nicht explodierte Feuerwerkskörper nochmals zu zünden, sind die häufigsten Ursachen für teilweise schwerste Verletzungen - mehr dazu in Vorschriften für Silvesterknaller beachten (tirol.ORF.at).

Allein in Salzburg wurden im vorigen Jahr 25 Personen durch Knallkörper verletzt, wobei die Dunkelziffer noch höher liegen dürfte. In der Silvesternacht 2011/2012 gab es außerdem fast 1.200 Anzeigen - mehr dazu in 25 Verletzte durch Feuerwerkskörper 2012 (salzburg.ORF.at).

Verbotszonen und Strafen

Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Pflegeheimen, religiösen Einrichtungen und auch Tiergärten verboten ist. Die Exekutive führt Schwerpunktkontrollen durch, es drohen teils empfindliche Geldstrafen. Für Tiere bedeutet der Lärm von Böllern und Raketen mitunter eine enorme Stressbelastung - mehr dazu in Tiere im Silvesterstress (kaernten.ORF.at).

Illegale „Importe“ und Kinderarbeit

Kontrollen gibt es aber auch an den Grenzen bzw. in grenznahen Bezirken, etwa in Niederösterreich, wo die Polizei illegale „Importe“ unterbinden will - mehr dazu in Kontrollen in Grenzgebieten (noe.ORF.at).

Hilfsorganisationen warnen immer wieder davor, Feuerwerkskörpern aus dem asiatischen Raum zu kaufen. Bei ihnen besteht das Risiko, dass sie von Kindern - unter gefährlichen Bedingungen - hergestellt wurden. Empfohlen wird deswegen der Kauf von Produkten aus dem EU-Raum und mit CE-Kennzeichnung - mehr dazu in Feuerwerke: Warnung vor Kinderarbeit (kaernten.ORF.at).

Aus für Schweizer Kracher auf Raten

Eine beliebte Art von Knallkörpern, Schweizer Kracher bzw. „Piraten“, werden sukzessive aus dem Verkehr gezogen. Der Verkauf ist ab 4. Juli 2013 untersagt, der Besitz ab 2017. Hamsterkäufe seien allerdings nicht zu empfehlen, warnte zuletzt Stefan Blagusz, Berufsgruppensprecher für den Handel mit Pyrotechnik in der Wirtschaftskammer Burgenland: „Werden die Kracher falsch gelagert, kann es sein, dass die gesamten Vorräte explodieren.“

Pyrotechnikartikel sind in unterschiedliche Klassen eingeteilt, von diesen hängt ab, wer sie kaufen und (wo) verwenden darf. Strafen für Feuerwerk-„Sünder“ belaufen sich auf bis zu 3.600 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu drei Wochen - mehr dazu in Richtiger Umgang mit Feuerwerkskörpern (vorarlberg.ORF.at).

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