Die Stromfresser im Haushalt

Der Stromverbrauch der Haushalte sinkt: Mit durchschnittlich 4.187 Kilowattstunden (kWh) lag der Verbrauch im Vorjahr um 5,2 Prozent niedriger als 2008 mit 4.417 kWh. Die größten Stromverbraucher waren 2012 Haushaltsgroßgeräte mit 22,4 Prozent.

Dahinter folgten Warmwasser mit 12,6 Prozent und Heizung mit 11,9 Prozent (jeweils ohne Umwälzpumpen) sowie Kühl- und Gefriergeräte (11,5 Prozent), Beleuchtung (10,7 Prozent) und Unterhaltungselektronik (7,6 Prozent). Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Statistik Austria im Auftrag des Umweltministeriums und der Energie-Regulierungsbehörde E-Control hervor.

Grafik zu Stromverbrauch im Haushalt

APA

Der Anteil der privaten Haushalte am gesamten Stromverbrauch lag im Jahr 2011 bei 27,7 Prozent. Die Stromrechnung machte im Jahr 2011 (aktuellste verfügbare Abrechnungsperiode der Haushalte) durchschnittlich 577 Euro (ohne Mehrwertsteuer) aus, um 21 Euro weniger als im Jahr 2008, so die Statistik Austria.

TV-Geräte, Beleuchtung und Kühlschränke

Mindestens einen Kühlschrank gab es demnach 2012 in allen Haushalten, davon 32 Prozent in der Energieeffizienzklasse A (2008 erst 25 Prozent). Einen Fernseher und eine Waschmaschine hatten 93 Prozent der Haushalte. 2008 besaßen nur vier Prozent keinen Fernseher (2012: sieben Prozent). Der Anteil der Bildröhrenfernseher sank um 40 Prozentpunkte, während der Anteil jener, die einen LCD/LED-Fernseher besitzen, von 19 Prozent im Jahr 2008 auf 58 Prozent im Jahr 2012 stieg. Die Anzahl der Haushalte mit einem PC oder Laptop stieg um 20 Prozentpunkte auf 82 Prozent.

Bei der Beleuchtung entfielen 43 Prozent auf Glühbirnen, 25 Prozent auf Niedervolt-Halogenlampen, 16 Prozent auf Energiesparlampen und zehn Prozent auf LED-Lampen. 2008 hatten die Glühbirnen noch einen Anteil von 51 Prozent und Energiesparlampen von sieben Prozent. Durchschnittlich weniger Strom als 2008 verbrauchten im Vorjahr Kühl- und Gefriergeräte mit 483 kWh (2008: 542 kWh), die Warmwasserbereitung mit 527 (756) kWh und Heizung mit 498 (670) kWh.

Stand-by-Verbrauch rückläufig

Rückläufig war auch der Stand-by-Verbrauch mit 132 kWh (2008: 187 kWh). Der Anteil am gesamten Stromverbrauch lag im Vorjahr bei 3,2 Prozent. Am höchsten war der Stand-by-Verbrauch im Bereich Unterhaltungselektronik mit 93 kWh, das ist ein Anteil von 2,2 Prozent am Gesamtstromverbrauch bzw. 52 Prozent des Aktivverbrauchs von 178 kWh.

Mehr Strom verbraucht wurde im Bereich Haushaltsgroßgeräte mit 938 kWh (2008: 767 kWh), dazu zählen Herd/Backrohr, Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner und bei der Beleuchtung mit 446 (420) kWh. „Die Studienergebnisse helfen dabei, an den richtigen Stellen hohe Strom- und Gaspreise einzusparen und mehr Lebensqualität und Klimaschutz zu erreichen“, betonte Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP).

Einsparpotenziale bei Geräten

Die größten Einsparpotenziale gebe es nach wie vor bei den größten Energieverbrauchern im Haushalt: Heizung, Warmwasserbereitung, Haushaltsgroßgeräte, Kühl- und Gefriergeräte und auch bei der Beleuchtung, heißt es in der Pressemitteilung des Umweltministeriums weiter. Die Studie zeige auch, dass die Haushalte auf moderne Geräte umstellten.

Die Zahlen zeigten zum Beispiel eine eindeutige Bewusstseinssteigerung bei der Energieeffizienz der Kühlschränke, es gebe aber auch weiterhin großes Verbesserungspotenzial. Das gleiche gelte auch für Waschmaschinen, wo Konsumenten speziell bei der Auswahl der Dimension sparsamer werden könnten.

Gasverbrauch konstant

Erfolge weise die Studie auch bei der teilsolaren Warmwasserbereitung in den Haushalten mit einer Nutzung von 13 Prozent aus. 36 Prozent der Haushalte hätten angegeben, einen Gasanschluss zu nutzen, wobei der Gasverbrauch zwischen 2008 und 2012 relativ konstant geblieben sei. Der Gasanteil am Energetischen Endverbrauch lag 2011 laut Statistik Austria bei 27,1 Prozent. Der durchschnittliche Haushaltsverbrauch hängt mit der Witterung zusammen, 2011 lag er laut E-Control bei 14.163 kWh.

In der Winterperiode 2012 lag laut Statistik Austria der Stromverbrauch an einem durchschnittlichen Tag mit rund 14 kWh um 30 Prozent höher als im Sommer.

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