Nur jedes dritte Anti-Gelsen-Mittel wirkt

Nach den heftigen Niederschlägen vergangene Woche werden nun vermehrt Gelsen erwartet. Das Magazin „Konsument“ untersuchte mit der deutschen Stiftung Warentest die Schutzwirkung von Anti-Gelsen-Mitteln: Jedes zweite sei weitgehend wirkungslos.

Nur jedes dritte Mittel schütze gegen tag- und nachtaktive Gelsen. Die besten Mittel hielten die Insekten allerdings tatsächlich bis zu acht Stunden fern. Alle zwölf getesteten Repellents reizen den Konsumentenschützern zufolge je nach Wirkstoff mehr oder weniger stark Augen und Schleimhäute. Beim Auftragen sollen Mund- und Augenpartien, bei Kindern Gesicht und Hände ausgespart werden. Babys und Kleinkinder sollte man besser mit Kleidung und Netzen schützen.

Auch Malariamücke im Test

Drei Insektenarten flogen im Testraum gegen die Anti-Gelsen-Mittel an: tagaktive Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), dämmerungs- und nachtaktive Gelsen (Culex quinquefasciatus) und bei als tropentauglich ausgewiesenen bzw. lang wirksamen Mitteln auch die nachtaktiven Malariamücken (Anopheles gambiae).

Das sind die Testergebnisse: Nobite Hautspray wehrt laut „Konsument“ Gelbfiebermücken am besten ab. Anti Brumm Forte und Anti Brumm Naturel bieten hier guten Schutz. Anti Brumm Forte, Nobite und Autan Insektenschutz Protection Plus halten nachtaktive Gelsen am besten fern. Fünf Repellents (Autan, beide Anti-Brumm-Produkte, Nobite und Ballistol) wehren Malariamücken (Anopheles gambiae) sehr gut ab. Ein weiteres (Care Plus Anti-Insect Natural Spray) bietet zwar - wie ausgelobt - Schutz vor Anopheles-Mücken, ist aber gegen tagaktive Gelsen wirkungslos.

Warnung für Allergiker

Anti Brumm Forte und Nobite haben sich im Test gegen alle Gelsenarten am besten bewährt. Beide Mittel enthalten den Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET). Er wirke zuverlässig gegen Stechmücken, könne aber Augen und Schleimhäute reizen und bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen, warnen die Konsumentenschützer. Der Testsieger Autan Insektenschutz Protection Plus belaste mit dem Wirkstoff Icaridin die Schleimhäute nicht so stark.

Armbänder „nutzlose Accessoires“

Ätherische Öle wie Lavendel, Citronella und Geraniol schützen laut den Testern weniger effektiv als synthetische Wirkstoffe und könnten ebenfalls allergieauslösend oder reizend wirken. Zum Thema Gelsenstecker meinen die Konsumentenschützer: Je stärker ihre Wirkung, desto höher ist die Gefahr, dass sie auch für Menschen ungesund sind. Ultraschallgeräte „bringen gar nichts“. „Nutzlose Accessoires“ - sechs Modelle wurden untersucht - seien auch Anti-Gelsen-Armbänder.

Links: