Arbeitslosigkeit erneut gestiegen

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März weiter gestiegen. Laut den am Freitag veröffentlichten Zahlen waren im vergangenen Monat - Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet - 438.654 Menschen ohne Job.

Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 2,4 Prozentpunkten. Die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent. Ende März gab es 367.576 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 2,0 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg um 4,1 Punkte auf 71.078 Personen, wie das Sozialministerium am Freitag in einer Aussendung mitteilte.

Mehr offene Stellen

Einen kleinen Hoffnungsschimmer auf dem Arbeitsmarkt gibt es dennoch: Die Zahl der offenen Stellen stieg um 40 Prozentpunkte auf 36.764. Die grundsätzlichen Trends der letzten Monate - ein steigendes Arbeitskräfteangebot, relativ kräftig steigende Beschäftigung, aber auch weiter zunehmende Arbeitslosigkeit - setzten sich damit fort.

Grafik zu den Arbeitslosenzahlen im März 2016

Grafik: ORF.at; Quelle: AMS/Sozialministerkum

Denn trotz schwacher Konjunkturentwicklung stieg auch die Beschäftigung in Österreich weiter. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich per Ende März gegenüber dem Vorjahresmonat laut einer vorläufigen Prognose um 49.000 Personen auf rund 3,5 Millionen.

Weiterhin bestehen große regionale Unterschiede. In den westlichen Bundesländern nahm die Zahl der vorgemerkten Personen ab. So verringerte sich in Vorarlberg die Arbeitslosigkeit um 1,1 Prozentpunkte, in Salzburg lag der Wert um 6,7 Punkte unter dem Vorjahr und in Tirol um 7,8 Punkte. In allen anderen Bundesländern nahm die Arbeitslosigkeit weiterhin zu. Am deutlichsten war der Anstieg nach wie vor in Wien mit einer Zunahme von 4,6 Prozentpunkten.

Überdurchschnittlich bei über 50-Jährigen

Die Jugendarbeitslosigkeit blieb rückläufig (minus 3,5 Prozentpunkte), und die Zahl der gemeldeten offenen Stellen lag deutlich über dem Vorjahreswert. Bei Männern lag die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen um 0,5 Punkte über dem Vorjahreswert, bei Frauen um 4,3 Punkte.

Überdurchschnittlich stark stieg Ende März zudem wieder die Arbeitslosigkeit von Personen ab 50 Jahren (plus 6,1 Prozentpunkte), bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (plus 9,5 Punkte) und bei der Gruppe mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft (plus 5,7 Punkte).

Günstige Entwicklung in einigen Branchen

Die Entwicklung nach Branchen scheint sich auch nach den Wintermonaten weiter zu stabilisieren. Relativ günstig entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den besonders konjunktursensiblen Bereichen Warenproduktion (minus 0,7 Prozentpunkte), Bau (minus 7,0) und Arbeitskräfteüberlassung (minus 1,9).

Überdurchschnittliche Zunahmen zeigten sich dagegen im Dienstleistungsbereich, etwa im Gesundheits- und Sozialwesen mit plus 7,1 Prozentpunkten, und im Handel mit plus 4,2 Punkten. Der Tourismus profitierte noch etwas vom vergangenen Ostertermin, dadurch fiel hier der Anstieg mit 1,4 Punkten relativ moderat aus.

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