1. Mai: Appelle, Buhrufe und Wahlkampf

Seit vielen Jahren sind die Veranstaltungen zum 1. Mai vor allem eines: Routine und Folklore. Heuer ist das anders, denn in Wien kam es auf dem Rathausplatz bei der SPÖ zu einem offenen Schlagabtausch. In Linz machte die FPÖ Wahlkampf für Hofer.

SPÖ-Chef und Kanzler Werner Faymann plädierte angesichts der Flügelkämpfe innerhalb seiner Partei für einen „gemeinsamen Weg“ für ein „faires, sozial gerechtes Österreich“ und für die „Rechte der Arbeiter“. Er und die auf der Tribüne versammelte Parteispitze mussten sich aber auf der wohl zentralen jährlichen Veranstaltung der Partei offene Kritik gefallen lassen. Laute Pfiffe, Buhrufe und Anti-Faymann-Transparente, nicht am Rand, sondern vor der Haupttribüne - mehr dazu in wien.ORF.at.

Hofer wirbt um SPÖ- und ÖVP-Wähler

Die FPÖ nutzte den 1. Mai, um Wahlkampf für ihren Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer zu machen. In einem umbenannten Bierzelt in Linz Urfahr (das Zelt hatte zuvor „Europa-Bierstadl“ geheißen, Anm.), schwor Parteichef Heinz-Christian Strache rund 5.000 Anhänger auf die Stichwahl ein. Hofer selbst nahm ein Wahlplakatsujet auf und sprach von „Österreich zuerst“.

Beim Blick in die Runde der Anhänger zeigte sich Hofer „stolz“, „ein Österreicher sein zu dürfen“. „In dem schönsten Land der Welt“ habe er die „besten Menschen der Welt kennengelernt“, streute er seinen Anhängern Rosen.

Gleichzeitig lud er sozialdemokratische Wähler ein, „zu uns zu kommen, wo Freundschaft noch ein Wert“ sei. An das ÖVP-Lager schickte er die Botschaft: „Wir Freiheitlichen halten die Werte des Christentums hoch und heilig.“ Die oberösterreichische SPÖ hielt ihre Veranstaltung praktisch gegenüber, auf der anderen Seite der Donau, ab - mehr dazu in ooe.ORF.at.

„Kampftag für soziale Gerechtigkeit“

Auch in der Steiermark marschierten die Parteien zum 1. Mai - auch im Schatten der Bundespräsidentenwahl. Die SPÖ sprach von einem „Kampftag für soziale Gerechtigkeit“, die KPÖ forderte ein Paket für mehr Arbeitsplätze - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Stadler gegen SPÖ-Personaldebatte

In St. Pölten nahmen rund 3.000 Menschen beim traditionellen Maiaufmarsch der SPÖ teil. Der zuletzt erfolgreich zum Bürgermeister der Landeshauptstadt wiedergewählte Matthias Stadler sprach sich dabei dezidiert gegen eine Personaldebatte aus und stärkte damit Faymann den Rücken - mehr dazu in noe.ORF.at.

Ebenfalls in Niederösterreich beging die Bundes-ÖVP den 1. Mai. Parteichef Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Generalsekretär Peter MacDonald besuchten die dortigen Einsatzkräfte und plädierten für deutlichere Unterschiede zwischen Arbeitseinkommen und Sozialtransfers - mehr dazu in noe.ORF.at.

Betont kampfeswillig

Demonstrativ kampfeswillig und mit einer Jetzt-Erst-Recht Stimmung gaben sich die Salzburger Sozialdemokraten kämpferisch - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Fenninger: Personalfrage nicht entscheidend

Die Vorarlberger SPÖ lud zu ihrer traditionellen Maifeier Erich Fenninger ein - den Bundesgeschäftsführer der SPÖ-nahen Volkshilfe. Im Radio-Vorarlberg-Gespräch analysiert Fenninger den Zustand der Sozialdemokratie. Die Personalfrage sei nicht entscheidend - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Auch das Burgenland stand ganz im Zeichen von Feiern anlässlich des 1. Mai. Die ÖVP veranstaltete ein Familienfest in Eisenstadt. Die SPÖ organisierte 41 Veranstaltungen, die größte fand in Piringsdorf (Bezirk Oberpullendorf) statt - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Absagen wegen Regens

Aufgrund des starken Regens wurden in Kärnten einige 1.Mai-Feiern abgesagt. Die Landesfeier der SPÖ in Völkermarkt fand jedoch statt. Landeshauptmann Peter Kaiser ging nicht auf die Situation der Bundes-SPÖ ein - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

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