Gemischte Reaktionen nach Faymanns Rücktritt

Der Rücktritt von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann am Montag von allen seinen Funktionen ist für die meisten überraschend gekommen. Die Reaktionen der Parteikollegen aus den Bundesländern fielen gemischt aus.

Wiens SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Häupl gab sich in einer ersten Reaktion zurückhaltend betreffend die Nachfolgedebatte. „Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir jetzt eine Phase des Nachdenkens haben - und das tut man bekanntlich immer dann, wenn man gleichzeitig schweigt. Ich muss auch mit dieser Situation arbeiten“, sagte Häupl - mehr dazu in Häupl übernimmt interimistisch. Auf Neuwahlen müsse man jedenfalls vorbereitet sein, so Häupl am Dienstag - mehr dazu in SPÖ muss auf Neuwahlen vorbereitet sein.

In Oberösterreich sagte SPÖ-Landesrat Reinhold Entholzer, er „verstehe diesen Schritt“. Er könne die Entscheidung nachvollziehen, wenn jemand das Gefühl habe, dass er kein Vertrauen mehr genießt - mehr dazu in Entholzer: „Verstehe Faymanns Schritt“.

Rückendeckung und offene Kritik

In Vorarlberg zeigte sich SPÖ-Landesobmann Michael Ritsch von Faymanns Schritt überrascht. Ritsch sagte gegenüber Radio Vorarlberg, er sei davon ausgegangen, dass es zum Rücktritt Faymanns kommen werde, aber dass es so schnell gehen würde, damit habe er nicht gerechnet - mehr dazu in Ritsch vom „Schnellrücktritt“ überrascht. Am Dienstag ließ Ritsch wissen, dass er sich eine Koalition mit der FPÖ vorstellen kann - mehr dazu in Ritsch kann sich Koalition mit FPÖ vorstellen.

Überrascht zeigte sich auch der Salzburger SPÖ-Landeschef Walter Steidl. Er betonte allerdings, die Mehrheit der roten Länderchefs sei für den Rückzug des Kanzlers gewesen - mehr dazu in Steidl von Faymanns Rücktritt überrascht.

Für Tirols SPÖ-Chef, Ingo Mayr, zeigte Faymann mit seinem Rücktritt menschliche Größe. Die Entscheidung Faymanns kam für Mayr überraschend. Nun müsse die inhaltliche Neuausrichtung der SPÖ fortgesetzt werden - mehr dazu in Mayr fordert Neuausrichtung der SPÖ

Steirische SPÖ für Kern

Aus der Steiermark hatte es im Vorfeld von Faymanns Rücktrittserklärung deutliche Worte in seine Richtung gegeben. Allen voran hatte SPÖ-Landesparteichef Michael Schickhofer einen „Neustart“ gefordert - mehr dazu in Kanzler Faymann tritt zurück. Später sagte Schickhofer, Faymann habe Größe bewiesen - mehr dazu in Schickhofer: „Faymann hat Größe bewiesen. Am Dienstag wurde im Landesparteivorstand der steirischen Sozialdemokraten einstimmig beschlossen, ÖBB-Chef Christian Kern zu unterstützen - mehr dazu in Steirische SPÖ geschlossen für Kern.

Das Thema FPÖ

Der niederösterreichische SPÖ-Landesparteichef Matthias Stadler hatte sich gegen eine Personaldebatte ausgesprochen. „Ja, man muss Veränderungen schaffen, man soll sich nur überlegen, ob es reicht, einen Kopf zu opfern und damit glaubt, Probleme zu lösen“, sagte er - mehr dazu in Mathias Stadler „überrascht“.

Für den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) war der Rücktritt ein „notwendiger Schritt“. Man müsse auch personell Akzente setzen, wenn man sich inhaltlich und strukturell erneuern wolle, sagt er - mehr dazu in Rücktritt für Babler „notwendiger Schritt“.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) wollte sich in der Nachfolgefrage noch nicht festlegen. Ein Neubegin sei durch Faymanns Abgang „ganz und gar nicht“ einfacher geworden - mehr dazu in Keine Festlegung von Niessl. Niessl hält Neuwahlen nun für wahrscheinlich - mehr dazu in Niessl schließt Neuwahlen nicht aus.

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