„Öffis“: Mangel in regionalen Zentren

Regionale Zentren sind laut einem VCÖ-Check durchaus unterschiedlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Während etwa Wörgl, Bruck/Mur oder Bludenz Bestnoten erhielten, rangieren Birkfeld und Matrei am unteren Ende der Skala.

Um gegenzusteuern, sollten die entsprechenden Angebote ausgebaut, die Ortskerne attraktiver und sichere Radwege vom Umland in die Zentren eingerichtet werden.

124 regionale Zentren untersucht

124 regionale Zentren, vor allem die Bezirks-, aber nicht die Landeshauptstädte, wurden untersucht, sagte Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Dort leben knapp 1,5 Mio. Menschen, weitere 560.000 pendeln zum Arbeiten und 150.000 für den Schulbesuch. Damit Österreich die Klimaziele erreichen kann, müsste man auch in den ländlichen Regionen Alternativen zum Pkw schaffen.

In Wörgl gibt es an einem Werktag 164 Züge und 248 Busfahrten, in Bruck/Mur 192 bzw. 214. Nach Birkfeld und Matrei fährt hingegen kein einziger Zug und es gibt gerade einmal 24 und 26 Busfahrten. Hier gibt es also riesige Unterschiede in der Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel.

Mikro-ÖV fehlt

Dass die Entfernungen auf dem Land zu weit wären, sei ein Mythos. In Tirol sei etwa die Hälfte der Alltagswege kürzer als fünf Kilometer. Das sei zu Fuß, mit dem Rad oder dem E-Bike locker zu bewältigen. Aber nur Bahn- und Busverbindungen vom Umland in die regionalen Zentren seien zu wenig. Auch innerhalb der Städte müsste Mikro-ÖV angeboten werden, damit die Menschen ihre Ziele auch erreichen können. In St. Veit etwa sind es 700 Meter vom Bahnhof bis zum Spital, was von älteren Personen schwer zu bewältigen sei, meinte Gansterer.

Zersiedelung als weiteres Problem

Ein weiteres Problem sei die Zersiedelung, etwa durch Supermärkte auf der grünen Wiese. Hier müsste laut VCÖ gegengesteuert, die Ortskerne attraktiver gemacht und verkehrsberuhigt werden. Weitere Konzepte wären E-Carsharing, was teurere Zweit- oder Drittautos ersetzen könnte.

Zudem wünscht man sich sichere Radwege von jeder Siedlung im Umland in den Ort. „Man muss Wahlmöglichkeiten schaffen“, so Gansterer. Was dieser Ausbau des öffentlichen Verkehrs, etwa durch Regionalbahnen, die Verlängerung von Straßenbahnen ins Umland sowie zusätzliche Busverbindungen kosten würde, wurde in der VCÖ-Untersuchung nicht erhoben.

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