Energieverbrauch 2015 gestiegen

Der Energieverbrauch der österreichischen Haushalte und Unternehmen ist im vergangenen Jahr dreimal so stark gewachsen wie die Wirtschaftsleistung. Grund dafür war vor allem das kalte Wetter, heißt es in der Energiebilanz.

Der energetische Endverbrauch - ohne die Energie, die von der Energiewirtschaft selbst verbraucht wird - von Haushalten, Wirtschaft und Verkehr stieg 2015 laut Zahlen der Statistik Austria gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 1.087 Petajoule (rund 302 Milliarden Kilowattstunden). Allerdings verzeichnete 2014 mit einem Verbrauch von 1.056 Petajoule (rund 293 Mrd. Kilowattstunden) einen außergewöhnlich niedrigen Verbrauch.

Haushalte vor Verkehr und Industrie

Der Verbrauch der Haushalte stieg gegenüber dem Jahr davor um 7,5 Prozent auf 255 Petajoule (PJ). In der Industrie erhöhte sich der Energieverbrauch um 1,5 Prozent auf 314 PJ, beim Verkehr gab es einen Anstieg um 3,1 Prozent auf 378 PJ. Der Anteil des Dienstleistungssektors macht nur gut ein Zehntel des gesamten Endverbrauchs aus, jener der Landwirtschaft beträgt nur gut zwei Prozent. Das Wirtschaftswachstum betrug 2015 knapp ein Prozent.

Grafik über den Energieverbrauch Österreichs in Petajoule in den Jahren 1970-2015

Grafik: ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Verbrauch bei allen Energieträgern gestiegen

Bei allen Energieträgern gab es gegenüber 2014 einen Anstieg des Endverbrauchs - bei Erdgas um 3,5 Prozent auf 182 PJ, bei Erdölprodukten um 2,6 Prozent auf 413 PJ, Kohle stieg um 0,6 Prozent auf 18 PJ, Fernwärme um fünf Prozent auf 77 PJ, elektrischer Strom um 1,4 Prozent auf 219 PJ, und erneuerbare Energieträger legten um 4,7 Prozent auf 168 PJ zu. Die stärkste relative Erhöhung um sieben Prozent auf elf PJ wurde bei den brennbaren Abfällen festgestellt.

Mehr Strom aus Erdgas und Öl

Bei der Stromerzeugung gab es im Vorjahr den stärksten Anstieg bei der Erzeugung aus Erdgas (plus 44,0 Prozent auf 28 PJ) und Öl (plus 43,0 Prozent auf drei PJ). Windkraft und Fotovoltaik legten um ein Viertel auf 21 PJ zu, biogene Energieträger um 2,5 Prozent auf 16 PJ. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, kommentierte Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) in einer Aussendung die Energiebilanz der Statistik Austria. Dennoch hätten Wind und Fotovoltaik noch großes Wachstumspotenzial. 2015 deckten sie ein Zehntel des Stromendverbrauchs in Österreich.

Die Produktion aus Wasserkraft war 2015, wie bereits in den Vorjahren, deutlich rückläufig (minus 9,6 Prozent auf 133 PJ). Trotzdem stieg der Anteil der gemäß EU-Berechnungsvorschrift anrechenbaren Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft, Fotovoltaik und Geothermie) gegenüber 2014 um 0,1 Prozentpunkte auf 69,3 Prozent.

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