471.169 im Dezember ohne Job

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Dezember nach einem Rückgang im November erneut gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren um 0,9 Prozent weniger Personen ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet also 471.169 Personen (minus 4.266).

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,3 Prozentpunkte auf immer noch hohe 10,3 Prozent. Ende Dezember gab es 410.429 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 1,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg hingegen um 4,9 Prozent auf 60.740 Personen, wie das Sozialministerium heute in einer Aussendung mitteilte. Das ist erst der zweite monatliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen in fünf Jahren.

Grafik zur Arbeitslosigkeit im Dezember

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Mehr offene Stellen

Der positive Wirtschaftstrend in Österreich schlägt sich auch auf die Stellenanzeigen nieder: Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 42 Prozent auf 41.841. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten stieg per Ende Dezember laut einer vorläufigen Prognose um 63.000 Personen (plus 1,8 Prozent) auf 3,49 Millionen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer in allen Bundesländern außer Wien (plus 0,9 Prozent) und Niederösterreich (plus 1,8 Prozent) - mehr dazu in noe.ORF.at. Den stärksten Rückgang verzeichneten Tirol (minus 6,6 Prozent) - mehr dazu in tirol.ORF.at. Auch in Salzburg sank die Arbeitslosigkeit um 6,1 Prozent - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Die Steiermark (minus 3,7 Prozent) und Vorarlberg (minus 2,8 Prozent) verzeichneten ebenfalls Verbesserungen - mehr dazu in steiermark.ORF.at und vorarlberg.ORF.at. Auch im Burgenland sank die Arbeitslosigkeit zum vierten Mal hintereinander - mehr dazu in burgenland.ORF.at. In Oberösterreich und Kärnten gibt es ebenfalls geringe Rückgänge - mehr dazu in ooe.ORF.at und kaernten.ORF.at.

Rückgang in konjunktursensiblen Branchen

In den konjunktursensiblen Branchen gingen die Arbeitslosen- und Schulungsteilnehmerzahlen im Dezember am stärksten zurück, in der Bauwirtschaft um 5,3 Prozent auf 64.674 Personen, bei der Herstellung von Waren um 4,5 Prozent auf 39.319 Betroffene und bei der Arbeitskräfteüberlassung um 3,1 Prozent auf 47.964 Personen.

Einen leichten Rückgang gab es im Verkehrs- und Lagerbereich (minus 1,9 Prozent) und Handel (minus 0,9 Prozent), einen Anstieg gab es im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 4,4 Prozent) und in der Beherbergung und Gastronomie (plus 1,3 Prozent).

Mehr arbeitslose Akademiker

Nicht alle profitierten vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen: Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer mit akademischer Ausbildung stieg um 10,3 Prozent auf 29.428 Betroffene, bei Ausländern um 5,6 Prozent auf 145.596 und bei älteren Personen über 50 Jahren um fünf Prozent auf 119.327.

Eine deutliche Abnahme gab es hingegen bei Jugendlichen unter 25 Jahren (minus 4,7 Prozent) und Inländern (minus 3,5 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Schulungsteilnehmerinnen sank um 0,3 Prozent auf 186.176, und bei Männern verringerte sich die Anzahl um 1,3 Prozent auf 284.993 Betroffene.

28.125 Flüchtlinge ohne Job

Unter den Ausländern waren 28.125 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte ohne Job, um ein Drittel mehr als im Dezember 2015, geht aus einer Sonderauswertung des AMS für die APA hervor. Davon waren 7.095 Frauen und 21.030 Männer. Diese Gruppe stellte einen Anteil von 6,8 Prozent aller beim AMS vorgemerkten Personen und Schulungsteilnehmer dar.

Grafik zur Arbeitslosigkeit

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Innerhalb Österreichs sind die arbeitslosen Flüchtlinge sehr unterschiedlich verteilt: Ein Großteil der Betroffenen wurde in Wien (17.746) verzeichnet, gefolgt von Niederösterreich (3.047) und Oberösterreich (2.576). Die meisten arbeitslosen anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten stammten aus Syrien (12.335), Afghanistan (5.218), Russland (3.540) und dem Irak (1.776).

Probleme bei Ausbildungsniveau

Vor allem bei den Syrern ist das Ausbildungsniveau teilweise hoch. Die Mehrheit der Flüchtlinge (16.691) hat jedoch nur eine Pflichtschulausbildung. Eine akademische Ausbildung haben lediglich 2.224, davon allein 1.506 Syrer. Das AMS räumt ein, dass es bei den Informationen zu den Ausbildungen noch Unschärfen gibt. Mitunter erschwerten mangelnde sprachliche Kenntnisse die exakte Beschreibung der absolvierten Ausbildung, so das AMS.

Grundsätzlich würden keine Abschlusszeugnisse verlangt, sondern die angegebenen Informationen - sofern sie nicht unglaubwürdig erscheinen - durch die AMS-Berater dokumentiert. Um Qualifikation zu überprüfen, organisiert das AMS für Flüchtlinge einen fünfwöchigen Kompetenzcheck.

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