Wieder mehr ältere Arbeitslose

493.852 Personen haben im Jänner Arbeit gesucht, was nach einem Rückgang im November und Dezember des Vorjahres nun einem Anstieg von 0,7 Prozent entspricht. Ein starkes Plus gab es bei älteren Arbeitsuchenden.

Die Zahl der über 50-Jährigen auf Arbeitssuche stieg im Jänner um 7,2 Prozent. Diese Gruppe von 121.184 Personen macht inzwischen allein über ein Viertel aller Arbeitsuchenden aus. 14,3 Prozent der Arbeitsuchenden waren schon länger als ein Jahr arbeitslos, das ist ein Anstieg von 1,8 Prozent.

Mehr Menschen in Schulungen

Insgesamt waren von allen Arbeitsuchenden 422.262 arbeitslos gemeldet. Das ist per se ein Rückgang von 0,6 Prozent. Allerdings waren 71.590 Jobsuchende in Schulungen des AMS, das ist umgekehrt ein Zuwachs von 9,7 Prozent.

Grafik zeigt die Arbeitslosigkeit in Österreich im Jänner 2012-2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Ein beachtliches Plus gab es bei den offen gemeldeten Stellen - sie legten um 35,1 Prozent auf 45.165 zu. Auch bei den Lehrstellensuchenden gab es einen Lichtblick: Ihre Zahl ging um 2,5 Prozent auf 5.994 Personen zurück. Die Zahl der offenen Lehrstellen stieg um 16,8 Prozent auf 3.467.

Starke regionale Unterschiede

Die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich im Jänner im Jahresvergleich recht unterschiedlich. Während es in Niederösterreich ein Plus von 2,4 Prozent gab, verzeichnete Tirol einen Rückgang von 5,3 Prozent - mehr dazu in tirol.ORF.at. In Wien sank die Zahl der Arbeitslosen um 0,8 Prozent - mehr dazu in wien.ORF.at. Führend bei den offenen Stellen war Vorarlberg mit einem Anstieg von 56,4 Prozent - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Schlusslicht war Kärnten mit plus 11,8 Prozent - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Auch in jenen Bundesländern, die gegen den Trend sinkende Zahlen aufwiesen oder zumindest im Mittelfeld lagen, war die Arbeitslosigkeit Älterer jedoch ein markantes Problemfeld - mehr dazu in steiermark.ORF.at, salzburg.ORF.at und burgenland.ORF.at.

Nach Branchen betrachtet gab es im Gesundheits- und Sozialwesen einen Anstieg von 1,5 Prozent, im Tourismus stieg die Zahl der Arbeitslosen um 0,4 Prozent. 42.025 waren in diesem Bereich auf Jobsuche, der zuletzt wegen angeblich fehlender Köche und Kellner für Aufsehen sorgte. Bei der Warenherstellung hingegen ging die Zahl der Arbeitslosen um 4,8 Prozent zurück.

Ministerium gibt „eisigem Jänner“ Mitschuld

Nach wie vor deutlich steigend ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer. Sie legte im Jahresvergleich um 4,0 Prozent auf 123.886 zu. Damit stieg ihre Zahl im Jänner um 4.778 Personen. Bei Inländern gab es hingegen ein Minus von 2,5 Prozent auf 298.396. Das geht aus den Zahlen des Sozialministeriums hervor.

Die Arbeitslosenrate auf Basis nationaler Berechnung beträgt 10,6 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. „Der eisige und zum Teil schneereiche Jänner hat die allmähliche Erholung am Arbeitsmarkt nunmehr etwas eingefroren“, hieß es dazu in der Presseaussendung des Ministeriums. Im Jahresvergleich sei die Zahl der unselbstständig Erwerbstätigen dafür um 58.000 Personen auf 3.543.000 gestiegen.

Fazit von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ): „Die derzeit schwankende Entwicklung am Arbeitsmarkt mit Rückgängen und auch Monaten mit Anstiegen zeigt, dass zwar Anzeichen einer Stabilität erreicht werden konnten, die Situation aber immer noch sehr angespannt ist.“ Er erinnerte daran, dass die Bundesregierung 70.000 neue Jobs schaffen wolle und das Thema Arbeitsmarkt im Zentrum der Regierungsarbeit stehe.

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