Starker Konsum belebt Wirtschaft

Österreichs Wirtschaft hat Ende 2016 ihr Wachstumstempo beibehalten. Insgesamt wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2016 um 1,5 Prozent. Getragen wurde das Wachstum vor allem durch die starke Konsumnachfrage.

Wie im dritten Quartal legte das BIP gegenüber dem Vorquartal auch von Oktober bis Dezember real um 0,5 Prozent zu, im Jahresabstand beschleunigte sich das Plus von 1,3 auf 1,7 Prozent, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) am Dienstag mit.

Gemäß den Eurostat-Kriterien legte das BIP im dritten und vierten Quartal sogar um je 0,6 Prozent zu, verglichen mit dem jeweiligen Vorquartal. Dabei wird auf die saison- und arbeitstagbereinigte BIP-Veränderungsrate abgestellt. Damit sei das Wachstum in Österreich im Schlussquartal leicht über jenem im Euro-Raum (0,4 Prozent) und der 28 EU-Staaten (0,5 Prozent) gelegen, so das WIFO.

Dank verbesserter Einkommenssituation

Aufgrund der verbesserten Einkommenssituation habe die private Konsumnachfrage im Vorjahr maßgeblich das BIP-Wachstum getragen. Auch im vierten Quartal sei die konjunkturelle Dynamik hier stark geblieben: Die privaten Konsumausgaben (samt privaten Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierten laut WIFO um 0,5 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen mit 0,4 Prozent etwas schwächer.

Die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) stagnierten im vierten Quartal, wobei hier die Konjunktureintrübung in der Bauwirtschaft das Ergebnis dämpfte. Positive Impulse kamen von den Ausrüstungsinvestitionen (plus 0,5 Prozent): Die heimischen Unternehmen investierten abermals mehr in Maschinen (plus 0,8 Prozent) und Fahrzeuge (plus 0,5 Prozent).

Außenwirtschaft „noch schleppend“

Die Außenwirtschaft entwickelte sich laut WIFO hingegen „noch schleppend“, die Güterexporte stagnierten auch im Schlussquartal 2016. Wegen der stärkeren Dynamik der Dienstleistungsausfuhren stiegen die Exporte insgesamt im vierten Quartal um 0,1 Prozent. Die Importnachfrage erhöhte sich um 0,3 Prozent, jene nach Waren um 0,2 Prozent. „Der daraus resultierende negative Außenbeitrag leistete abermals einen negativen Wachstumsbeitrag zum BIP“, hieß es.

Positive Impulse von Industrie und Handel

Die Industriekonjunktur gewann zuletzt wieder an Fahrt: Nach der Schwächephase Mitte 2016 beschleunigte sich die Dynamik in der Sachgütererzeugung (viertes Quartal plus 0,6 Prozent, nach plus 0,4 Prozent im dritten Quartal).

Ebenso haben laut WIFO die Marktdienstleistungen das BIP-Wachstum unterstützt: Die Wertschöpfung in Handel sowie Beherbergung und Gastronomie stieg um 0,5 Prozent. Die Konjunktur im Bauwesen trübte sich hingegen vorübergehend ein (minus 0,2 Prozent).

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