Arbeitslosigkeit sinkt

Die Arbeitslosigkeit sinkt: Im März gab es im Jahresvergleich um 1,8 Prozent weniger Arbeitslose. Insgesamt 430.758 Personen (inklusive Schulungsteilnehmern) hatten keinen Arbeitsplatz.

Arbeitslos gemeldet waren Ende März 354.072 Personen. Das bedeutet einen Rückgang um 3,7 Prozent und damit den deutlichsten Rückgang der letzten fünf Jahre. Die nationale Arbeitslosenrate sank um 0,4 Prozent auf 8,9 Prozent. Unverändert hoch blieb die Quote bei Älteren mit 10,1 Prozent.

Weniger Junge, mehr Ältere arbeitslos

Die Arbeitslosigkeit Jugendlicher (15 bis 24 Jahre) war besonders stark rückgängig, nämlich um 6.259 Personen bzw. 13,8 Prozent auf 38.962. Auch auf dem Lehrstellenmarkt zeigt sich ein positiver Trend: Während die Zahl der Lehrstellensuchenden mit 5.330 Personen fast stabil (vier Personen weniger) blieb, stieg die Zahl der offenen Lehrstellen um 917 auf 4.256.

Grafik zeigt die Anzahl der Arbeitslosen im März 2012-2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Stark stieg die Arbeitslosigkeit bei den Älteren ab 50 Jahren, nämlich um fünf Prozent auf 107.362 Arbeitslose. Fast jeder dritte vorgemerkte Arbeitslose ist damit über 50. Deutlich steigend ist auch die Arbeitslosigkeit bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen mit 4.647 mehr bzw. plus 6,4 Prozent.

Nur in Salzburg steigen die Zahlen

Nach Bundesländern betrachtet sank die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen überall bis auf Salzburg. Der stärkste Rückgang war in der Steiermark mit minus 10,1 Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Burgenland mit minus 9,9 Prozent. In Salzburg stieg die Zahl der Arbeitslosen um 0,4 Prozent, in Wien sank sie um 2,1 Prozent.

Grafik zeigt die Anzahl der Arbeitslosen im März 2012-2017

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS

Die Zahl der Schulungsteilnehmer des AMS stieg besonders stark in Kärnten und Wien (je plus zwölf Prozent) sowie in Niederösterreich (plus 10,1 Prozent), in Salzburg blieb sie unverändert. Einzig in Wien wurde damit der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 2.805 Personen durch den Anstieg der Schulungsteilnehmer um 3.511 übertroffen, die Zahl der Personen ohne Job ist in der Bundeshauptstadt also gestiegen. Mit 128.144 gemeldeten Arbeitslosen von 354.072 österreichweit und 32.724 Schulungsteilnehmern von insgesamt 76.686 stellt Wien weiterhin den größten Anteil der Betroffenen ohne Job.

Steigende Arbeitslosigkeit im Tourismus

Die in Westösterreich weniger stark sinkende Arbeitslosigkeit dürfte auch mit den steigenden Arbeitslosenzahlen im Tourismus (plus 954 Personen bzw. 2,2 Prozent) erklärlich sein, so das Sozialministerium. Allerdings war der Vergleichszeitraum im Jahr 2016 bereits in der touristischen Hochsaison (Ostersonntag war 2016 am 27. März), während der Ostersonntag heuer im April liegt.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel bei Männern mit 11.857 weniger Arbeitslosen (minus 5,5 Prozent) und Inländern (minus 13.635 bzw. minus 5,2 Prozent) stärker aus. Weniger stark sank die Arbeitslosigkeit bei Frauen, nämlich um 1.647 bzw. minus 1,1 Prozent. Minimal stieg die Ausländerarbeitslosigkeit mit plus 131 Personen bzw. plus 0,1 Prozent.

Mehr offene Stellen

Parallel zum Rückgang der Arbeitslosigkeit stieg im März auch die Beschäftigung weiter. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten wuchs um 58.000 bzw. 1,6 Prozent auf nunmehr 3,614 Millionen Personen. Der deutliche Anstieg gemeldeter offener Stellen um 44,5 Prozent auf 53.142 zeige den weiterhin positiven Trend einer steigenden Arbeitskräftenachfrage, so das Sozialministerium.

Gesunken ist die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit, nämlich um einen Tag auf 118 Tage. Allerdings stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als zwölf Monate vorgemerkt sind, um 9,2 Prozent auf 59.766 Personen.

AMS-Chef Kopf sieht Trendwende

AMS-Vorstand Johannes Kopf sieht nun die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt gekommen: „Vorsichtig hat sie sich während der letzten Monate schon angekündigt, an sie glauben haben wir aufgrund der Dezember-Prognosen jedoch noch nicht dürfen. Jetzt ist sie aber wohl wirklich da, die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt“, kommentiert er auf der AMS-Homepage die jüngsten Zahlen.

Deutlich rückläufige Arbeitslosenzahlen insbesondere am Bau sowie im Bereich der Herstellung von Waren und weiter stark steigende Stellenmeldungen ließen auf einen echten Konjunkturaufschwung schließen, so Kopf: „Nach fünf langen Jahren war es auch Zeit.“

Stöger pocht auf „Aktion 20.000“

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) sieht die Arbeitsmarktentwicklung des Monats März ebenfalls positiv, denn sie zeige, dass die Maßnahmen der Bundesregierung wirkten. „Solange aber Menschen keine Arbeit finden können, haben wir keinen Anlass zur Zufriedenheit. Daher heißt es jetzt konsequent die nächsten Schritte zu setzen.“ Er pochte auf die rasche Umsetzung der „Aktion 20.000“, mit der Langzeitarbeitslose ab 50 Jahren einen Job in gemeinnütziger Arbeit finden sollen. Dafür müssten die Bundesregierung, die Bundesländer, die Bezirksverwaltungsbehörden und das AMS weiter an einem Strang ziehen.

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