Frost: Aufatmen und weiter zittern

Nach dem Frost ist vor dem Frost: In Niederösterreich war nach der vorerst kältesten Nacht aufatmen angesagt. In anderen Teilen Österreichs machen sich aber vor allem die Obstbauern weiterhin Sorgen um ihre Bäume.

Die Hagelversicherung schätzt nach ersten Erhebungen den Gesamtschaden auf über 50 Millionen Euro. Die Temperaturen sanken Freitagfrüh in den landwirtschaftlichen Gegenden auf bis zu minus sechs Grad Celsius. „Vom Frost schwer beschädigt wurden vor allem Obst- und Weinkulturen, aber auch Spezialkulturen wie Baumschulen und Spargel. Betroffen sind insgesamt mehr als 12.000 Hektar“, so Hagelversicherungschef Kurt Weinberger am Freitag in einer Aussendung.

Nicht so schlimm wie befürchtet wurden die Wein- und Obstbauern in Niederösterreich vom angekündigten Kälteeinbruch erwischt. Allerdings wurde landesweit gegen den Frost geräuchert. „Die Winzerfamilien in dem Gebiet haben sich gut vorbereitet“, sagte Friedrich Rixinger, Weinhauer aus Gut am Steg (Bezirk Krems). „Wir haben etwa 1.500 Räucherstellen in den Weingärten angelegt und haben auch Paraffinfackeln zum Räuchern eingesetzt“, sagte Rixinger - mehr dazu in noe.ORF.at.

Sorge bei Obstbauern im Burgenland

Auch im Burgenland gingen die Weinbauern mit Rauch gegen mögliche Forstschäden vor. In den Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing brannten die Winzer in der Nacht Strohballen ab. Inwiefern diese Maßnahmen geholfen haben, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, sagte Wolf Reheis von der Landwirtschaftskammer Burgenland. Vermutlich werde es aber an exponierten Stellen im ganzen Land Schäden geben - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Bereits zuvor hatte der Präsident des burgenländischen Obstbauverbandes, Johann Plemenschits, seine Sorge geäußert. Die vorhergesagten „Strahlungsnächte“ würden den Obstbauern große Sorgen bereiten. In klaren Nächten ohne Bewölkung kühlt die Luft besonders stark ab. Es könne zu schweren Frostschäden bis hin zu Totalausfällen kommen, so Plemenschits - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Hoffen und Bangen

In der Steiermark ist noch offen, wie erfolgreich die Obst- und Weinbauern gegen den Frost gekämpft haben. Mit Feuer, Rauch und auch Noppenfolie wurde versucht, die jungen Triebe zu schützen. Doch die Temperaturen sanken über die Nacht zum Teil auf minus vier Grad - und das könnte zu kalt gewesen sei - mehr dazu in steiermark.ORF.at. Zwischen Hoffen und Bangen lag die Stimmung am Freitag auch in Oberösterreich - mehr dazu in ooe.ORF.at.

Bilder von brennenden und rauchenden Strohballen waren in der Nacht ebenso in Kärnten zu sehen. Im Lavanttal versuchten Winzer und Obstbauern die ganze Nacht über, mit Feuer und Rauch die Temperatur über dem Gefrierpunkt zu halten. Auch hier werden die Schäden laut den Bauern erst in ein paar Tagen zu sehen sein - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Mit Ernteausfällen rechnete auch die Landwirtschaftskammer Vorarlberg - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Und in Tirol blickten die Obstauern mit Spannung und Sorge auf die kommenden Tage - mehr dazu in tirol.ORF.at.

ASFINAG wehrt sich gegen Vorwürfe

Zumindest für die Autofahrer scheinen Behinderungen durch Wetterkapriolen vorerst vorbei zu sein. Nach dem schneebedingten Verkehrschaos übten viele Lenker heftige Kritik an der ASFINAG. Die Straßenverwaltung habe ihrer Ansicht nach zu spät reagiert. Die ASFINAG wies das entschieden zurück. „Wir waren sehr gut vorbereitet auf diese Schneefälle“, sagte Georg Steyrer, Regionalleiter der ASFINAG, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Eigentlich wäre man zum Zeitpunkt des plötzlichen Wintereinbruchs bereits auf Sommerdienst eingestellt gewesen. Statt Straßen zu streuen, verrichtet die ASFINAG zu dieser Jahreszeit etwa Mäharbeiten. „Unsere Wetterprognosesysteme haben schon seit etlichen Tagen diese Schneefälle vorausgesagt. Wir haben dementsprechend unsere Fahrzeuge wieder auf Winterbetrieb umgerüstet“, sagte Steyrer - mehr dazu in noe.ORF.at.

Link: