Neuer Rekord bei Betriebsansiedlungen

344 ausländische Betriebe haben sich 2017 mit Hilfe der staatlichen Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Österreich angesiedelt. Das war ein neuerlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr und der höchste Wert seit der Gründung.

Gegenüber 2016 gab es 2017 um 7,7 Prozent mehr Ansiedlungen, die über die ABA abgewickelt wurden, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und ABA-Chef Rene Siegl am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Mit einem Bduget von 4,3 Mio. Euro seien 724 Mio. Euro an Investitionen bewegt worden, so Siegl. Das war ein Zuwachs von 2,6 Prozent im Vergleich zu 2016.

2.672 neue Arbeitsplätze

Die neuen Unternehmen schufen laut Angaben 2.672 Arbeitsplätze - ein Plus von 1,9 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Als Start-ups wurden 24 (2016: 18) Unternehmen gegründet, darunter findet sich etwa auch ein syrisches Unternehmen namens Medicus, das Blutanalysen verständlich macht.

Gut ein Drittel (34 Prozent) der neuen Betriebe kam im Vorjahr aus Deutschland, jeweils acht Prozent stammten aus Italien, der Schweiz und Slowenien. Immerhin 29 Prozent kamen aus Ost- und Südosteuropa: „Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Russland und Slowenien haben sich außerordentlich dynamisch für uns entwickelt“, so der ABA-Geschäftsführer.

Wien vor Salzburg und Niederösterreich

Die meisten neu angesiedelten Betriebe gab es 2017 in Wien (157) - dahinter folgten Salzburg (42), Niederösterreich (29), Kärnten sowie ex aequo Tirol und die Steiermark (jeweils 26), Oberösterreich (23), Vorarlberg (7) und das Burgenland (5). Weitere zwei Unternehmen ließen sich in mehreren Bundesländern nieder.

Besonders stark entwickelten sich die Branche industrienahe Dienstleistungen, auf die 51 der Neugründungen entfielen, sowie der Sektor Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit 49 Betriebsansiedlungen.

Österreich punktet mit Brückenfunktion

Der Standort Österreich punkte unter anderem mit seiner Brückenfunktion, so Schramböck. Österreich fungiere für ost- und südosteuropäische Länder auch oft als „Testmarkt für Deutschland“, sagte Siegl. Weitere Vorteile seien Stabilität, Sicherheit sowie die Qualität und Motivation der Mitarbeiter. „Gute Fachkräfte ziehen Ansiedlung an - die duale Ausbildung gilt es wertzuschätzen und auszubauen“, sagte die Ministerin.

Mehr Investitionen in Technik nötig

Um attraktiver zu werden und um sich im internationalen Wettbewerb durchsetzen zu können, brauche es in Österreich noch Einges, darunter einen Bürokratieabbau, etwa bei der Anlagengenehmigung. Weiters müssten sowohl Abgaben als auch Lohnnebenkosten reduziert werden. Zudem brauche es entsprechende Infrastruktur, meinte Siegl, denn im Zuge der Digitalisierung spiele die technische Ausrüstung eine größere Rolle.

Derzeit arbeite die ABA 740 Projekten, so Siegl weiter. Das seien zwar um zwei Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr, dafür wären aber 30 davon mit über 100 Arbeitsplätzen oder mindestens 10 Mio. Euro Investitionsvolumen verbunden - im Vorjahr waren zum Jahresauftakt nur 22 Unternehmen in dieser Dimension dabei.

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