Arbeitslosigkeit sank im Juni weiter

Der kräftige Wirtschaftsaufschwung lässt weiterhin die Arbeitslosigkeit sinken. Ende Juni waren in Österreich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,1 Prozent weniger Personen ohne Job.

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 341.024 Personen (minus 33.949) ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,8 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Ende Juni gab es 274.667 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 9,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) ging um 6,6 Prozent auf 66.357 Personen zurück. Das geht aus aktuellen Daten des AMS hervor.

Die Anzahl der Inländer ohne Job sank um 11,5 Prozent auf 228.530, bei den ausländischen Arbeitskräften gab es ein Minus um 3,6 Prozent auf 112.494. Bei Jugendlichen unter 25 Jahren (minus 8,5 Prozent), Personen zwischen 25 und 49 Jahren (minus 10,4 Prozent) und bei den über 50-Jährigen (minus 6,6 Prozent) gab es ebenfalls einen deutlichen Rückgang.

In allen Bundesländern gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank im Juni in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Tirol (minus 18,2 Prozent), es folgen die Steiermark (minus 13,7 Prozent), Oberösterreich (minus zwölf Prozent), das Burgenland (minus 10,6 Prozent), Kärnten (minus 10,2 Prozent), Niederösterreich (minus 9,8 Prozent), Wien (minus 5,8 Prozent), Salzburg (minus 5,4 Prozent) und Vorarlberg (minus 4,6 Prozent).

Ende Juni waren laut Sozialministerium geschätzte 3.774.000 Personen in einem unselbständigen Beschäftigungsverhältnis, das sind um plus 90.000 bzw. plus 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr, hieß es in einer Aussendung.

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer Ende Juni 2013-2018 - Säulengrafik

Grafik: ORF.at/APA; Quelle: APA/AMS

Arbeitskräfte am Bau und in der Industrie profitieren aktuell am stärksten vom Wirtschaftsaufschwung. Am Bau gab es ein Arbeitslosenminus von 16,7 Prozent, gefolgt von der Warenproduktion (minus 13,9 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (minus 13,5 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (minus zwölf Prozent), Handel (minus 11,1 Prozent), Verkehr und Lagerei (minus 9,7 Prozent) und Arbeitskräfteüberlassung (minus 8,7 Prozent).

Deutlich mehr Stellenangebote

Das starke heimische Wirtschaftswachstum lässt auch die Menge der Stellenanzeigen kräftig wachsen: Die Zahl der gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen erhöhte sich im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 29,6 Prozent auf 79.114. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg laut einer vorläufigen Prognose um 90.000 Personen (plus 2,4 Prozent) auf 3,774 Millionen.

Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken seit März 2017 kontinuierlich. Zwischen Mitte 2011 und Ende 2016 stiegen sie stetig an und erreichten in diesem Zeitraum ein Rekordhoch seit dem Jahr 1946.

Kopf: „Akrobatisch beeindruckende Einlage“

AMS-Vorstand Johannes Kopf zeigte sich über den starken Rückgang hocherfreut. Diese lasse sich „durchaus als akrobatisch beeindruckende Einlage bezeichnen“, so Kopf am Montag in Bezug auf ein Statement des Chefs des Instituts für Höhere Studien (IHS), Martin Kocher. Vor allem die gestiegenen Stellenangebote hob Kopf hervor. Kocher hatte vergangene Woche erklärt, dass derzeit konjunkturell noch „ein letzter Rock ’n’ Roll“ getanzt wird. Für die zweite Jahreshälfte sagte IHS-Chef Kocher eine Abkühlung der aktuellen Hochkonjunktur voraus.

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