Neues Tief bei Verkehrstoten 2018

400 Menschen sind 2018 laut dem Innenministerium auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Das sind um 14 Personen bzw. um 3,4 Prozent weniger als 2017 mit 414 Verkehrstoten. Das ist die niedrigste Zahl seit 1950.

400 Verkehrstote sind weniger als ein Siebentel der Todesopfer aus dem Jahr 1972, dem bisher stärksten Jahr in der Unfallstatistik (2.948 Tote), wie am Neujahrstag aus einer gemeinsamen Aussendung des Innen- und Verkehrsministeriums hervorging. Die Zahl zugelassener Fahrzeuge hat demnach seit 1972 von 2,5 Millionen auf 6,9 Millionen zugenommen.

Ablenkung Unfallursache Nummer eins

Im Burgenland gab es im abgelaufenen Jahr 13 Verkehrstote (2017: 25), in Kärnten 30 (30), in Niederösterreich 99 (93), in Oberösterreich 96 (82), in Salzburg 26 (44), in der Steiermark 67 (76), in Tirol 36 (29), in Vorarlberg 17 (15) und in Wien 16 (20).

Grafik zu den Verkehrstoten in Österreich

Grafik: ORF.at/APA; Quelle: APA/BMI

Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten Unachtsamkeit/Ablenkung (29 Prozent), nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (24,4 Prozent) und Vorrangverletzung (16,6 Prozent). Der Zielwert des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes 2011 bis 2020 lautet 311 Opfer im Jahr 2020.

Weniger Kinder verunglückt

Ein deutlicher Rückgang ist bei den verunglückten Kindern zu verzeichnen, nachdem 2018 drei Personen im Alter von null bis 14 Jahren im Straßenverkehr ums Leben kamen - alle als Pkw-Insassen: Im Jahr 2017 verunglückten acht und 2016 sieben Kinder tödlich. Tödliche Schulwegunfälle gab es 2018 keine.

Auf Bahnübergängen bei Eisenbahnkreuzungsanlagen verunglückten elf Menschen tödlich (2017: zehn). Sieben Fußgänger kamen auf Schutzwegen ums Leben, 2017 waren es elf. Drei Tote gab es 2018 in Straßentunneln, um einen weniger als im Vorjahr.

Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2018 ein Verkehrsteilnehmer ums Leben, drei waren es hier 2017. 82 oder knapp über 20 Prozent der getöteten Verkehrsteilnehmer waren nicht österreichische Staatsbürger, ebenso wurde jeder fünfte tödliche Verkehrsunfall (79 oder 20,5 Prozent) von ausländischen Staatsangehörigen verursacht.

Regierung will keine Toten im Verkehr

Der Rückgang der Todesopfer sei erfreulich, aber jedes sei eines zu viel, so Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) in der Aussendung. Jeder zweite Euro, den die ASFINAG investiere, fließe in die Verkehrssicherheit, in Summe 500 Millionen Euro jedes Jahr, so Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ). Das Ziel sei klar: keine Toten im Straßenverkehr.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) wies in einer Aussendung darauf hin, dass Österreich fast doppelt so viele Verkehrstote wie die Schweiz habe. Aufgrund des hohen Anteils älterer Menschen unter den Unfallopfern in Österreich forderte der VCÖ auch verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem.

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