Inflation klettert auf 3,6 Prozent

Die Geldentwertung hat nur kurz nachgelassen: Im November stieg die Jahresinflationsrate nach heimischer Berechnung wieder - wie im September - auf 3,6 Prozent, nachdem sie im Oktober auf 3,4 Prozent zurückgegangen war.

Für den starken Anstieg war die erneut zunehmende Preisdynamik bei Nahrungsmitteln und bei Mineralölprodukten - vor allem Heizöl - verantwortlich, erklärte die Statistik Austria am Donnerstag. Ohne die Teuerungen bei Mineralölprodukten (plus 19 Prozent) hätte die Inflationsrate im November lediglich 2,7 Prozent betragen.

Der typische wöchentliche Einkauf - der sogenannte Miniwarenkorb, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält -, hat sich im November um 6,9 Prozent im Jahresabstand verteuert. Der Mikrowarenkorb, der vor allem Lebensmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, kam im November um 3,9 Prozent teurer - mehr dazu in Wocheneinkauf um 6,9 Prozent teurer.

HVPI-Rate weiter bei 3,8 Prozent

Der für die Euro-Zone berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs lag wie im Monat davor auch im November um 3,8 Prozent über Vorjahr. Die Teuerung für Pensionistenhaushalte (PIPH) wurde mit 3,8 (3,6) Prozent im Jahresabstand ermittelt, auch hier wurde wie beim VPI wieder der hohe September-Wert erreicht.

Durchgehend über drei Prozent

Von Jänner bis November hat die Teuerung gemäß dem heimischen Verbraucherpreisindex (VPI) im Durchschnitt 3,3 Prozent ausgemacht.

Entspannung erst kommenden Februar

Eine Entspannung bei der seit Februar durchgehend über drei Prozent liegenden Inflationsrate wird es voraussichtlich im Februar kommenden Jahres geben - selbst wenn die Rohöl- und Spritpreise gleich hoch bleiben. Darauf verwies Josef Auer von der Direktion Volkswirtschaft in der Statistik Austria. Dann wird sich nämlich bei Mineralölprodukten, die ein relativ hohes Gewicht im Warenkorb haben der „Basiseffekt“ bemerkbar machen, also eine Inflationsdämpfung im Zwölfmonatsabstand, nachdem es genau ein Jahr davor hier besonders starke Preisschübe gab.

Nahrungsmittelpreise zogen kräftig an

Auffallend ist für Auer, dass seit Sommer - besonders deutlich aber in den letzten ein, zwei Monaten - die Nahrungsmittelpreise kräftig stiegen. Speisefett und Öl inklusive Butter seien im November bereits um über 13 Prozent teurer als vor einem Jahr gewesen. Vollmilch habe sich um mehr als zehn Prozent verteuert.

Die deutlichen Fleischverteuerungen hält der Statistiker eher für das Ergebnis eines Basiseffekts mit umgekehrten Vorzeichen. Fleisch insgesamt habe sich zuletzt um 5,6 Prozent binnen Jahresfrist verteuert, dabei Schweinefleisch sogar um 10,2 Prozent - allerdings nachdem Fleisch vor einem Jahr deutlich billiger geworden war.

Link: