Hohes Landesdefizit wegen Heta

Das Budgetdefizit ist im Jahr 2016 auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandproduktes gestiegen. Während auf Bundesebene das Defizit nur leicht anstieg - von vier Mrd. Euro auf 4,3 Mrd. Euro -, fiel das Minus auf Länderebene deutlicher aus.

Das Defizit lag in den Ländern (ohne Wien) bei 1,1 Mrd. Euro. Im Jahr 2015 gab es noch ein Plus von 243 Mio. Euro. Der Grund dafür liegt laut Statistik Austria in einem Sondereffekt wegen der Heta-Abwicklung. Im Zuge der Abwicklung der Abbaueinheit der früheren Hypo Alpe Adria kam es zu einem Vermögenstransfer vom Land Kärnten an den Kärntner Ausgleichszahlungsfonds, der 1,2 Mrd. Euro schwer war.

Wien auf zweitem Platz

Kärnten verzeichnete vorwiegend aus diesem Grund im Jahr 2016 das mit Abstand höchste Defizit der Bundesländer in Höhe von 1,125 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Wien mit dem zweitgrößten Defizit hatte 2016 ein Minus von 248 Mio. Euro zu Buche stehen. In der Bundeshauptstadt ist das Defizit vor allem auf die gestiegenen Sozialausgaben zurückzuführen, hieß es seitens der Statistik Austria.

Ebenfalls negativ bilanzierten 2016 die Länder Steiermark (114 Mio. Euro Defizit), Niederösterreich (71 Mio.), Vorarlberg (50 Mio.) und Tirol (37 Mio.). Einen Überschuss erwirtschafteten Oberösterreich (63 Mio. Euro), das Burgenland (71 Mio.) und das Land Salzburg (125 Mio.).

Pro-Kopf-Schulden in Kärnten am höchsten

Der Pro-Kopf-Schuldenstand in den Ländern (inkl. außerbudgetärer Einheiten) lag 2016 in Kärnten - ebenfalls wegen des Heta-Effektes - mit Abstand am höchsten. Hier betrug der Schuldenstand 7.445 Euro pro Kopf. Dahinter folgte Niederösterreich mit 4.923 Euro vor Wien mit 3.740 Euro.

Ähnlich zeigte sich das Bild im Burgenland (3.616 Euro), in der Steiermark (3.571 Euro) und in Salzburg (3.533 Euro). Deutlich niedriger mit 1.288 Euro war die Pro-Kopf-Verschuldung in Oberösterreich, in Vorarlberg (492 Euro) und in Tirol (197 Euro). In absoluten Zahlen war der Schuldenstand in Niederösterreich mit 8,2 Mrd. Euro am höchsten, gefolgt von Wien mit 6,9 Mrd. Euro und der Steiermark mit 4,4 Mrd. Euro.

Auf Gemeindeebene (inkl. Wien) lag das Maastricht-Defizit im Jahr 2016 bei 216 Mio. Euro, was einen deutlichen Anstieg darstellte: 2015 gab es noch ein Minus von 21 Mio. Euro. Bei den Sozialversicherungsträgern gab es ein leichtes Plus des Überschusses um sieben Mio. Euro auf 143 Mio. Euro.

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