Polizei erwischte 2016 5,2 Mio. Raser

5.179.485-mal sind im vergangenen Jahr Schnellfahrer von der Polizei erwischt worden. Das waren um 4,4 Prozent mehr Raser als im Jahr 2015. Auch bei Drogen- und Alkolenkern gab es einen Anstieg bei den Strafen.

Das bestätigte das Innenministerium am Freitag nach einem Bericht des „Kuriers“. Mehr als 14.000 Schnellfahrer wurden im Schnitt jeden Tag ertappt. Von den knapp 5,2 Millionen Rasern wurden 4,1 Millionen durch Radarmessungen erwischt, rund 700.000 mit Lasertechnik und weitere 340.000 von Zivilstreifen sowie durch Section-Control-Anlagen. Mittlerweile stehen der Bundespolizei 42 Frontradaranlagen, also stationäre Radaranlagen mit Lenkerfotoerfassung, zur Verfügung.

27.896 Strafen gegen Alkolenker

Im Vorjahr wurden 1.674.157 Alkoholkontrollen durchgeführt, das waren um 3,1 Prozent mehr als 2015. Dadurch wurden sechs Prozent mehr Alkolenker ertappt und 27.896 Strafen verhängt. Außerdem gab es 1.491 Anzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss, was eine Zunahme um knapp 40 Prozent bedeutet.

Grafik zu den Verkehrsstrafen

Grafik: ORF.at; Quelle: BMI

Ebenfalls einen deutlichen Anstieg um 84 Prozent, von 46.669 auf 85.666 Fälle, verzeichnete die Exekutive bei der Nichteinhaltung des Sicherheitsabstands. Die Zahl der Beanstandungen wegen mangelnder Kindersicherung stieg um ein Prozent auf 5.243 Anzeigen. 98.414 Übertretungen gegen die Gurtenpflicht bedeuteten einen Rückgang von 4,7 Prozent. 105.589 Lenker wurden wegen Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung bestraft, ein Minus von 3,2 Prozent.

Kontrollen haben „leicht zugenommen“

Die Kontrollen haben allerdings „leicht zugenommen“, sagte Otmar Bruckner vom Verkehrsdienst des Ministeriums. Auch die Geschwindigkeitsmessungen „werden natürlich immer angepasst“, erläuterte der Experte. „Wo passieren die Unfälle, wo wird zu schnell gefahren, wo gibt es Beschwerden von Bürgern?“, seien dabei die Kriterien.

Auch die Straßenerhalter würden Wünsche äußern. So habe es im Vorjahr „das eine oder andere Radargerät mehr“ gegeben. Die Section-Control-Anlagen wurden laut Bruckner ebenfalls ausgebaut und intensiviert, bei Baustellen gab es zusätzliche Anlagen.

Heuer schon 72 Tote

Die hohe Kontrolldichte habe Wirkung gezeigt, sagte Bruckner. Entscheidend sei auch, mit der Laserpistole Präsenz zu zeigen. „Die Überwachungspläne werden monatlich angepasst.“ In Sachen Alkolenker sei es „wichtig, dass dieses Gefahrenpotenzial aus dem Verkehr gezogen wird“. Auch bei Telefonieren am Steuer, Gurten- und Kindersitzpflicht brauche es Kontrollen, „dass die Disziplin nicht zu sehr sinkt“.

72 Menschen sind heuer in den ersten drei Monaten bei Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben gekommen, berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag. Zur gleichen Zeit des Vorjahres hatte es 79 Todesopfer gegeben. Der Club forderte verstärkte Maßnahmen gegen zu hohes Tempo.